Mittwoch wurde die große Hitze wie erwartet von Gewittern unterbrochen. Straßen wurden überflutet, Bäche traten über die Ufer, Muren gingen ab, Bäume wurden im stürmischen Starkregen über Fahrbahnen geworfen, und wieder sind die Feuerwehren gefordert. Vor allem im Oberen Lavanttal sorgt Mittwoch das Wetter für Einsätze.
Bei Twimberg in der Gemeinde Bad St. Leonhard verklauste das „Reinerbachl“ den Durchfluss unter der Obdacher Bundesstraße, deshalb trat der Bach über die Ufer und verschüttete die B 78 auf einer Länge von gut 50 Metern in einer Höhe von 50 Zentimetern mit Schlamm und Geröll. Die Obdacher Bundesstraße war somit unpassierbar, soll aber bis spätestens 19 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben sein.
Binnen drei Stunden mussten Mittwoch 25 Kärntner Feuerwehren mit etwa 225 Einsatzkräften zu rund 50 Einsätzen ausrücken - wieder wegen der Unwetter.
Keller in mehreren Gemeinden überflutet
Weiters wurden durch dieses Unwetter Gemeindestraßen in den Ortsteilen Schiefling, Schönberg, Prebl und Gräbern im Gemeindebereich von Bad St. Leonhard durch umgestürzte Bäume sowie kleinflächige Muren kurzzeitig unpassierbar. Diese konnten vom Bauhof der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard sowie den Freiwilligen Feuerwehren Bad St. Leonhard, Twimberg und Schiefling beseitigt werden. Im Ortsteil Twimberg wurden mehrere Keller überflutet.
Hof von der Außenwelt abgeschnitten
In Unterpreitenegg ist ein Bauernhof nicht erreichbar, weil die Auerlinger Gemeindestraße durch umgestürzte Bäume verlegt wurde. Umgestürzte Bäume blockierten die Packer Straße B 70 zwischen Waldenstein und Twimberg an mehreren Stellen. Bei Straßenkilometer 77,2 in Twimberg wurde die Packer Bundesstraße auf einer Länge von 50 Meter durch eine Geröllmure verlegt. Für die Räumung ist schweres Gerät notwendig. Geräumt werden soll die Straße am Donnerstag. Die Packer Straße (B 70) bleibt also bis auf Weiteres zwischen Twimberg und Waldenstein für den gesamten Verkehr gesperrt.
Auch in Oberkärnten, und zwar im Bezirk Spittal, sind Feuerwehreinsätze durch Gewitter notwendig. In Obergottesfeld verursachten Verklausungen des Mühlenbachs eine teilweise Überschwemmung des Ortes. Drei Häuser mussten von Wasser und Geröll befreit werden. Fünf Wehren sind dort noch aktiv.
„Um 17.18 Uhr wurden mehrere Feuerwehren des Abschnittes Spittal/Lurnfeld alarmiert. Einsatzkräfte der Feuerwehren Obergottesfeld, Sachsenburg, Kleblach, Lind im Drautal, Möllbrücke, Lendorf und Lieserhofen waren rasch am Einsatzort und haben mit einem großen Kräfteansatz mitgeholfen, weitere Schäden zu verhindern. Seitens der Marktgemeinde Sachsenburg waren Mitarbeiter des Bauhofes ebenfalls vor Ort im Einsatz. Bereits am Abend trafen Baumaschinen von Privatfirmen auf Anforderung der Marktgemeinde ein und haben begonnen, die vermurten Straßenabschnitte freizuräumen“, so Walter Egger vom Bezirksfeuerwehrkommando Spittal.
„Angesichts dieser Schadenslage kann von Glück gesprochen werden, dass es keine Personenschäden gegeben hat. Gegen 20 Uhr wurden weitere Feuerwehren alarmiert, um die erschöpften Erstkräfte abzulösen“, schildert Abschnittsfeuerwehrkommandant Renè Moser den kräfteraubenden Einsatz.
Vereinzelte Einsätze wurden der Landesalarm- und Warnzentrale auch aus den Bereichen Kötschach, Weißensee, Guttaring, Launsdorf, Althofen, Hart/ Lavamünd gemeldet.
Wasser, Schlamm und Geröll haben sich entlang der Straße in die Ortschaft Obergottesfeld gewälzt und drei Einfamilienhäuser mit Nebengebäuden im oberen Ortsbereich schwer beschädigt. Der Keller eines der Häuser wurde bis zur Decke mit Schlamm und Geröll gefüllt. Die Dorfstraße und die Gärten sind teilweise meterhoch von der Mure verlegt.
Walter Egger, Öffentlichkeitsarbeit für das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal an der Drau
Hunderte Haushalte sind ohne Strom. Wie so oft sind vor allem das Metnitztal und das Görtschitztal betroffen. Am späten Mittwochabend sollen die gewittrigen Schauer wieder abklingen.
Hitzewellen um 50 % häufiger geworden
Nach Hitzewellen kommt es häufig zu Gewittern. Und Hitzewellen sind in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten um rund 50 Prozent häufiger geworden und um ein paar Tage länger, wie eine Auswertung von GeoSphere Austria zeigt. An der Wetterstation Klagenfurt-Flughafen gab es im Zeitraum 1961 bis 1990 durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre eine Hitzewelle und die mittlere Dauer lag bei sechs Tagen. Im Zeitraum 1991 bis 2020 gab es durchschnittlich schon jedes Jahr eine Hitzewelle, mit einer mittleren Dauer von zehn Tagen.
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