Es ist trüb und regnerisch im Land: Der Sommer hat sich vorerst abgemeldet. Seit gestern hat es so viel geregnet, dass Meteorologen stellenweise vor Überschwemmungen und Muren warnen. Besonders der Oberpinzgau ist betroffen. An der Salzach in Mittersill ist die Warngrenze bereits überschritten worden. 57 Einsätze zählten die Feuerwehren im ganzen Land.
Die GeoSphere Austria (früher: ZAMG) hat eine Unwetterwarnung für Salzburg und andere Regionen Östereichs herausgegeben. Bis Mittwoch kann es in Salzburg über längere Zeit stark regnen. Unter den Regen mischen sich auch Gewitter. Stellenweise sind Muren oder Überschwemmungen zu erwarten, warnen die Meteorologen. Das Wasser in den Stauräumen der Kraftwerke an der Salzach wurden vorsorglich herabgesenkt. Der hydrografische Dienst des Landes spricht von einer angespannten, aber nicht kritischen Situation.
Überflutungen sind vor allem im Oberpinzgau bei Mittersill und den umliegenden Gemeinden möglich. Dort gilt mittlerweile Alarmstufe zwei. Wegen der steigenden Pegelstände wurde in Mittersill die Hubbrücke angehoben. Der Verkehr wird in der Pinzgauer Gemeinde umgeleitet.Im Lungau ist mit Murenabgängen zu rechnen. Im Pongau und Ennspongau wird in Wagrain und im Gasteinertal zu erhöhter Vorsicht aufgerufen.
Örtlich sind Überschwemmungen und Hangrutsche möglich
In Bruck im Pinzgau ist die Salzach am Morgen weit über die Ufer getreten. Fußgänger- und Radwege mussten gesperrt werden. Die Feuerwehr Mittersill ist zur Stunde im Hochwassereinsatz und passt das Schutzsystem laufend an. Innerhalb eines Tages ist der Wasserstand der Salzach von 2,40 Metern auf 5,37 Meter angestiegen. In Sulzau wurden 2,42 Meter gemessen. Lokale Überschwemmungen sind dort genauso wie in Teilen des Pongaus möglich. In Wallnerau bei Schwarzach stieg der Pegel sogar auf 3,44 Meter. Eine weitere Gefahr sind Hangrutsche durch den aufgeweichten Boden. Zwischen Lend und Taxenbach im Pinzgau trat die Rauriser Ache über die Ufer. Die Landesstraße Richtung Rauris ist gesperrt.
In Neukirchen am Großvenediger tritt die Salzach an mehreren Stellen über das Ufer, wie die Feuerwehr berichtet. Sie warnt vor Lebensgefahr: Spaziergänge und unnötige Fahrten sollten in den Hochwassergebieten vermieden werden. Die Gemeinde hat auch hier die Radwege entlang des Flusses gesperrt.
Auch im Gasteinertal rüsten sich die Einsatzkräfte gegen den Starkregen. Dort wird seit den Nachmittagsstunden ein mobiler Hochwasserschutzes errichtet. Die Pegelstände an der Gasteiner Ache sind bereits hoch und führten schon zu kleineren Überflutungen. Im Laufe des Nachmittags soll der Pegel weiter steigen. Durch gemeldete Gewitter könnten die größten Wassermengen erst noch kommen - sie werden am frühen Abend erwartet.
Angesichts der starken Regenfälle sind die Freiwilligen Feuerwehren im Dauereinsatz: Bis 15 Uhr meldete der Landesfeuerwehrverband bereits 57 Einsätze. Rund 310 Feuerwehrleute sind in den stark betroffenen Regionen im Pinzgau und Pongau vor Ort. Dort errichten sie unter anderem den mobilen Hochwasserschutz und pumpen vollgelaufene Gebäude aus.
Erst in der Wochenmitte wird sich das Wetter beruhigen. Dann lässt der Regen nach oder klingt ganz ab. Am Freitag zeigt sich die Sonne und die Temperaturen steigen wieder. Am Wochenende sind bis zu 26 Grad möglich.
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