


An die 100 Unwettereinsätze hatten am Montag bis spät in die Nacht 850 Einsatzkräfte der Feuerwehren abzuarbeiten. Es galt Verklausungen in Bächen zu verhindern. Auch die Tauern-Bahnstrecke musste gesperrt, Hochwasserschutz zum Teil hochgefahren und das Bleiburger Wiesenmarkt-Gelände evakuiert werden.
Wieder kam es zu Überflutungen von Straßen, zu überschwemmten Kellern, Bäume stürzten auf Fahrbahnen, die Feuerwehren versuchen, Verklausungen in Bächen und damit weitere Überflutungen zu verhindern.
Hunderte Haushalte waren erneut ohne Strom, hauptsächlich in Mittelkärnten. In den Städten präsentierten sich Autos in silberne Hageldecken gehüllt: Alle fürchteten sich vor Unwettern.
Starkregen sowie Hagel zogen stundenlang über Oberkärnten, hatten am Abend auch Unterkärnten erreicht, wo die Aufräumarbeiten nach den jüngsten Unwettern noch längst nicht abgeschlossen sind. Laufend mussten weitere Feuerwehren alarmiert werden.
Iselsteg wieder frei
Nachdem sich die Unwetterlage in Osttirol entspannt hat, wurde seitens der Stadtgemeinde Lienz der Iselsteg in Lienz als auch die Radwegverbindungen Ostspange in Richtung Tristach und ADEG Tristacher Straße in Richtung Tristach für Fußgeher und Radfahrer wieder freigegeben.
Straßen nicht befahrbar
Die Feuerwehr Mallnitz warnt wegen notwendiger Straßensperren aufgrund des Unwetters: Tauerntal ab Gutenbrunn, Seebachtal ab Alpenrose und Bachpromenade Mallnitzbach.
Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor musste schon am Nachmittag verlautbaren, dass die B 111 - Abschnitt Lesachtal, im Bereich von Mattling - wegen einer Rutschung nur einspurig befahrbar ist.
Radfahren an der Drau in Villach untersagt
Sicherheitsmaßnahmen gelten auch weiterhin in Villach: Seit Montagnachmittag sind der Unterschütter Gailsteg und die Draubermen gesperrt. Der gesamte Bereich vom Kraftwerk auf Höhe Langauen bis zur Drauschleife bei Wernberg ist davon betroffen. Das Gehen und Radfahren entlang der Drau ist vorerst auf beiden Seiten verboten. Durch mögliche Überschwemmungen von Teilen der Bermen bestehe Lebensgefahr.
In Baldramsdorf wurde gleich nach einer Festveranstaltung der Hochwasserschutz teilweise hochgefahren.
Tauern-Bahnstrecke gesperrt
Bis voraussichtlich Dienstag um 14 Uhr muss die ÖBB-Strecke über den Tauern zwischen Schwarzach/St. Veit und Spittal-Millstättersee gesperrt werden. Betroffen sind alle Fernverkehrszüge zwischen Salzburg, Spittal-Millstättersee, Villach und Klagenfurt.
Neue Bahnunterführung überschwemmt
In Pörtschach-Töschling wurde die neue Bahnunterführung überschwemmt. Auch Geröll musste entfernt werden. Weiters musste die Feuerwehr Pörtschach ein Segelboot, das sich am Wörthersee samt Boje gelöst hatte, sichern. Gleich danach eilten die Einsatzkräfte zu einem Transparent, das sich aus der Verankerung gelöst hatte und drohte, für Schäden zu sorgen. Und durch den Sturm wurde ein großer Sonnenschirm auf ein Dach geweht.
Bleiburger Wies‘n evakuiert
Wegen des Starkregens wurde das Wiesenmarktgelände in Bleiburg Montagabend evakuiert. 20 Personen von Schaustellerfamilien mussten in Sicherheit gebracht werden. Das Volksfest soll von 1. bis 4. September gefeiert werden, Montag liefen bereits Aufbauarbeiten. Doch Feuerwehren und Bauhofmitarbeiter mussten das Gelände, Zelte und Gerätschaften sichern und Wasser abpumpen. Verklausungen in den angrenzenden Bächen wurden entfernt. Der von Bezirkshauptmann Gert Klösch geleitete Bezirkskrisenstab tagt in der Nacht erneut. Der Bleiburger Wiesenmarkt kann aus jetziger Sicht, so die BH, stattfinden.
Über Nacht sollen die Regenfälle abklingen, doch für die Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte dürfte es wieder eine schlaflose Nacht werden.
Mittlere Hochwassergefährdungen an Kärntens Flüssen erwartet
Aufgrund der hohen Bodensättigung vor allem in Unterkärnten erwartet der Hydrographische Dienst Kärnten an den Flüssen zum Teil Hochwasserabflüsse von HQ1 bis HQ5 -also geringe Gefährdungt. In Westkärnten und den Karawanken sind Hochwasserabflüsse bis HQ10 möglich - mittlere Hochwassergefährdung. Zu erwarten ist diese maximal mittlere Gefährung an Gurk, Lieser, Möll, Oberer Drau und Vellach.
Die See- und Grundwasserstände werden geringfügig bis mittel ansteigen. Kleinräumig sind durch intensive Gewitterschauer Überschwemmungen, Murenabgänge und Hangrutschungen möglich. Die Hochwasserabflüsse für die Drau in Lavamünd-Grenze werden auf 1100 m3/s +- 300 m3/s eingeschätzt. Die Verbund AG meldet die Absenkung an den Drau-Staukraftwerken, so der Hochwasserwarnservice am Montag.
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