Vielen Familien in Dimbach reicht’s. Sie wollen am ersten Schultag ihre Kinder daheim lassen, um die Politiker bei der Schulbus-Misere aufzurütteln. Zuletzt haben immer mehr Busunternehmer über schlechte Rahmenbedingungen geklagt und den „Gelegenheitsverkehr“ beim Schülertransport eingestellt.
Dimbach, Luftenberg, St. Georgen an der Gusen, Waldhausen, Pabneukirchen! Immer größer wird im Bezirk Perg die Liste jener Gemeinden, die mit Problemen beim Schüler- und Kindergartentransport kämpfen. „Ich habe alles probiert, alle Busunternehmen in der Umgebung und 50 Privatpersonen angerufen. Als Gemeinde sind uns aber die Hände gebunden“, versuchte der Dimbacher Ortschef Manfred Fenster (SPÖ) bei einem Krisengipfel die aufgebrachten Eltern zu beruhigen.
Personalmangel setzt den Busunternehmen zu
Zuständig für den „Gelegenheitsverkehr“, der Kinder aus abgelegenen Ortschaften abholt, ist das Familienministerium. Dieses hat in den letzten Jahren die Tarife um 8,6 Prozent und zuletzt sogar um 9,4 Prozent erhöht, damit aber viele Busunternehmer nicht zufriedengestellt. Sie stellten in den Ferien reihenweise den Schulbusbetrieb ein. „Ein Problem ist, dass die Leerfahrten nicht abgegolten werden“, berichtet die Luftenberger Bürgermeisterin Hilde Prandner (SP).
Wir haben dank der Nähe zu Linz ein gute Öffi-Anbindung. Probleme gibt es in den abgelegenen Ortschaften im Norden der Gemeinde.
Hilde Prandner, SPÖ-Bürrgermeisterin in Luftenberg
Bild: Einöder Horst
Sie meint damit, dass ein Busunternehmer aus einer umliegenden Gemeinde nichts für die Anreise bekommt und nur Geld für die tatsächliche Schülerfahrt im Ort kassiert. „Ein weiteres Problem ist der Personalmangel“, so Prandner weiter. Die Ortschefin hofft, dass die für 4. September angekündigten Gespräche zwischen der Innung der Busunternehmen mit dem Familienministerium eine Besserung der Situation nach sich ziehen. Ihr Dimbacher Amtskollege Fenster hat ebenfalls große Erwartungen. „Die Unmut der Eltern ist groß, sie haben Proteste angekündigt.“
Dreifach-Mama fordert Politik zum Handeln auf
Im Raum steht, die Kinder am ersten Schultag zu Hause zu lassen. Dreifach-Mama Sabine Palmanshofer hat auf jeden Fall die Nase voll. Sie fordert von der Politik mehr Unterstützung: „Wir fühlen uns im Stich gelassen. Wir müssen uns von unserem Busunternehmer verabschieden, weil die Politik nicht genug Mittel für die Schülertransporte bereitstellt. Jetzt wurden die Eltern gebeten, den Bustransport selbst zu bewerkstelligen. Wie soll das gehen? Eltern sind in der Arbeit oder haben zu Hause Betreuungspflichten. Wir wollen aber, dass unsere Kinder sicher in die Schule kommen. Politiker schaut nicht weg, kümmert euch um eure Bürger und Schulkinder.“
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