Paukenschlag in SPÖ

Doskozil-Intimus verlässt bundespolitische Bühne

Steiermark
01.09.2023 21:10

Max Lercher verlässt die politische Bühne - zumindest die große österreichische. Der Steirer gab bekannt, im kommenden Jahr nicht mehr für den Nationalrat kandidieren zu wollen. Über seine neuen Aufgaben hüllt sich der Doskozil-Vertraute noch in Schweigen.

Max Lercher verlässt die Bundespolitik: Der Murauer hatte im Kampf um den SPÖ-Vorsitz den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterstützt und angekündigt, im Falle einer Niederlage nicht weiterzumachen. „Das Wichtigste ist mir: Glaubwürdigkeit geht vor Machterhalt! Mit diesem Satz bin ich in die letzte Wahlkampagne gezogen, und diesem Motto will ich treu bleiben“, postete Lercher am Freitagabend auf Facebook.

Max Lercher (SPÖ) wird nicht mehr für den Nationalrat kandidieren. (Bild: Christian Jauschowetz)
Max Lercher (SPÖ) wird nicht mehr für den Nationalrat kandidieren.

„Stehe voll und ganz zum neuen Vorsitzenden“
Daher werde er tun, was er gesagt habe, und bei der kommenden Wahl nicht mehr für den Nationalrat kandidieren. Er stehe aber „voll und ganz“ zum neuen Vorsitzenden Andreas Babler und werde auch in Zukunft ehrenamtlicher Regionalparteivorsitzender in der Obersteiermark bleiben und in seiner Heimat auch weiter politische Schwerpunkte setzen.

Der 36-Jährige ist mit Michaela Grubesa liiert, die als Wahlkommissionsleiterin für das Debakel bei der Vorsitzendenwahl verantwortlich war. Lercher galt nie als Mann der leisen Worte und liebte die große Bühne.

Mit Kern nahm auch Lercher den Hut
Sein politisches Talent blieb nicht lange unentdeckt. 2010 zog er im Alter von 24 Jahren als jüngster Abgeordneter der Geschichte in den steirischen Landtag ein. Von 2014 bis 2017 war er Landesgeschäftsführer der steirischen Sozialdemokraten, ehe ihn der Ruf aus Wien ereilte. Unter Christian Kern wurde er zum SPÖ-Bundesgeschäftsführer gewählt. Mit Kern musste aber nicht einmal ein Jahr später auch Lercher den Hut nehmen und wurde von Pamela Rendi-Wagner durch Thomas Drozda ersetzt.

Kryptischer Schluss-Satz
Richtig ruhig wurde es um Lercher aber nie - an der Seite von Doskozil träumte er wieder von lichten Höhen, stürzte dann aber wie Ikarus bitter ab. Was er künftig macht? „Seid nicht überrascht, wenn ihr in den kommenden Tagen und Wochen von meinen neuen Aufgaben lest“, schloss er seinen Brief an die Genossen kryptisch ab.

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Steirerkrone
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