Ab Montag wird das Bussystem im Burgenland auf neue Beine gestellt. Die ÖVP sieht durch die geänderten Fahrpläne Verschlechterungen für viele Tagespendler. Von Seiten der SPÖ wird das zurückgewiesen.
Mit dem neuen Fahrplan wird sich auf jeden Fall einiges ändern. Bei der Bewertung sich die Parteien aber uneinig.
Türkis sieht „Pendlerschikane“
„Der Weg für viele Tagespendler wird künftig noch mühsamer“, so ÖVP-Landesobmann Christian Sagartz und spricht daher von einer „Pendlerschikane“. Verwiesen wird auf zwei Beispiele: So müssten Pendler aus Güssing künftig schon um 3.54 Uhr - statt wie bisher um 4.20 Uhr - in den Bus steigen, um am Karlsplatz in Wien um 6.30 Uhr anzukommen. Weiters würde es keine Direktverbindung mehr von Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf nach Wien geben.
„Die Fahrplanänderung brennt vielen Menschen unter den Fingernägeln“, weiß ÖVP-Verkehrssprecher Hans Unger. Betroffene können sich unter www.vpbgld.at/pendlerschikane eintragen. Der Druck auf das Land soll erhöht werden.
SPÖ ortet „Verunsicherungspolitik“
Eine „gezielte Verunsicherungspolitik der ÖVP“ ortet SPÖ-Landtagsmandatar und Pendlerforum-Obmann Wolfgang Sodl. Das Liniennetz im Burgenland werde von 1,5 Millionen Kilometern pro Jahr auf 8,3 Millionen Kilometer pro Jahr erweitert. „Wenn die ÖVP jetzt von Pendlerschikane spricht, muss sie wohl von der Bundesregierung reden, denn im Burgenland wurde im Öffi-Ausbau ein historischer Meilenstein gesetzt“, kontert Sodl.
Eine Gemeinde startet ohne Sammeltaxi
In Ollersdorf, der einzigen von 100 Gemeinden im Süd- und Mittelburgenland, die am Projekt BAST teilnehmen, fährt am Montag allerdings kein Sammeltaxi ab. Der Grund: die Gemeinde hat zwar neue Haltepunkte bekannt gegeben, will aber, so Bürgermeister Bernd Strobl (ÖVP), nicht für die Kosten der Haltestellenbezeichnungen aufkommen. Man habe nichts gegen das Projekt, meint Strobl, allerdings „lassen wir uns zu nichts verpflichten, wofür wir gesetzlich nicht verpflichtet sind. Das Land hat immer davon gesprochen, dass es die Kosten des Projekts zu 100 Prozent übernimmt.“
Vizebürgermeisterin Tanja Illedits (SPÖ) will jetzt mittels Antrag im Gemeinderat einen neuen Anlauf starten, um Strobl doch noch von der Teilnahme am Mobilitätsprojekt zu überzeugen: „Die Bevölkerung hat es verdient, dass es von den Vorteilen des neuen Angebots profitiert und nicht wegen des Standpunkts einer Person davon ausgeschlossen ist.“
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