Heute feiert der bekannte und beliebte oststeirische Geistliche Wolfgang Fank seine Abschiedsmesse in Dechantskirchen. Mit der „Krone“ blickt er auf einen bewegten Lebensweg zurück.
Plötzlich gab der Schnee unter ihm nach und Wolfgang Fank stürzte nach unten. Ein schmales Eisband, an dem er hängen blieb, rettete ihn vor einem weiteren Fall 60 Meter tief hinein in den Similaungletscher in den Ötztaler Alpen. Der leidenschaftliche Skitourengeher blickte dem Tod ins Auge, die Zeit lief gegen ihn, bald würde das Eis brechen.
„Ich wartete eine Stunde lang auf das Sterben“
„Meine zwei Begleiter wollten mich nach oben ziehen. Ich wartete eine Stunde lang auf das Sterben“, erinnert sich der Dechantskirchener Pfarrer an diese dramatische Situation anno 1967 zurück. Das war ein Jahr vor seiner Priesterweihe. „Doch dann stieg ich wie auf einer Leiter nach oben. Ich war gerettet und habe wie durch ein Wunder überlebt.“
Dieses Wunder prägte die Theologie des Geistlichen. „Die Barmherzigkeit Gottes ist überaus groß“, dachte er sich nicht nur nach diesem Unglück, sondern auch, als der Oststeirer 1999 schwer erkrankte. Da hatte der bereits vier Jahre lang die Messen in Dechantskirchen zelebriert, zuvor mit Herzblut in der Pfarre Waldbach gewirkt. Nun kämpfte er sich trotz großer Schmerzen mit Geduld und Mut zurück in ein möglichst „normales“ Leben.
Heute feiert der beliebte Pfarrer seinen Abschied
Nicht nur in der Oststeiermark, sondern auch über die Grenzen der Region bekannt ist Wolfgang Fank als „Öko-Pfarrer“. Der 80-Jährige ließ schon vor 20 Jahren die erste Fotovoltaikanlage in Dechantskirchen bauen.
Es gilt, die Erde durch unser Tun zu schützen und zu bewahren. Daher bleiben die Schwerpunkte in meiner Pension Ökologie und Nachhaltigkeit. Aber ich werde auch weiter da sein, wo man mich braucht.
Wolfgang Fank
„Jeder hat uns damals gesagt, wir sollen warten“, blickt er schmunzelnd zurück. Aber der grüne Pionier blieb hartnäckig, sammelte Spenden, realisierte das Projekt. Jetzt produzieren schon sieben Anlagen Sonnenstrom, der auch dem E-Auto von Hochwürden zugutekommt. 20 Umweltpreise hat er schon eingeheimst. Den Öko-Gedanken wird er im Ruhestand, in den Fank nach seinem heutigen Abschiedsgottesdienst tritt, weiterleben. „Mein Schwerpunkt in der Pension bleibt die Nachhaltigkeit. Aber ich werde auch weiter da sein, wo man mich braucht.“
Statt Bauernhof lieber im Weinberg des Herrn
War dem beliebten Pfarrer eigentlich der Beruf in die Wiege gelegt? Nein, schüttelt Fank den Kopf, eigentlich hätte er Bauer werden sollen, habe sich aber „lieber in den Weinberg des Herrn“ begeben. Für viele Menschen, die ihm auf seinem erfüllten Lebensweg begegneten, war das die richtige Entscheidung.
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