Von vielen wird sie als „Jahrhundertprojekt“ gepriesen - doch die politische Debatte um die geplante Regional-Stadtbahn ist jetzt endgültig entgleist. Der Ton unter den Kontrahenten, die das Projekt vorantreiben sollten, wird zunehmend rauer. Der Zankapfel: ob auch geplante O-Bus-Linien auf der Trasse fahren dürfen sollen.
Das Land in Person von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ist dagegen, obwohl es die Pläne seit jeher so vorsehen. „Steinkellner, wie auch Ministerin Gewessler haben eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben“, sagt der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ). Die gemeinsame Nutzung "war ja die Bedingung, dass die Linz Linien die Trasse auch für die Stadtbahn zur Verfügung stehen.
Linzer verteidigen sich
Den Schwarzen Peter wollen sich die Linzer nicht zuschieben lassen. Steinkellners Vorwürfe, die Stadt blockiere eine gemeinsame Lösung, seien vielmehr „ein Versuch, von eigenen Planungsfehlern abzulenken“, sagt Prammer. In der Sonntagsausgabe der „Krone“ hatte Linz-Linien-Chefin Jutta Rinner offene Planungsfragen angesprochen, gegen die sich die O-Bus-Frage „banal“ ausnehme.
Enteignung angedroht
Die Fronten sind verhärtet: Laut Prammer habe Steinkellner den Linz Linien auf Basis des Eisenbahnrechts sogar mit Enteignung der Trasse gedroht. „Das geht gar nicht, weil die Regional-Stadtbahn auf Stadtgebiet ja als Straßenbahn fährt“, argumentiert Prammer. Sein Problem: Die Konzession für die O-Bus-Linien liegen beim Land. „Wir wollen die Stadtbahn nicht verhindern – lassen uns von Steinkellner aber nicht erpressen“, sagt Prammer.
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