Die neue rote Führung mit Babler an der Spitze schielt auf hohe Erbschaften, wie etwa jenes des Red Bull-Gründers, Didi Mateschitz. In der SPÖ legt sich das Doskozil-Lager quer.
Vier Wochen nachdem Andreas Babler in einer holprigen Wahl zum neuen SPÖ-Vorsitzenden gekürt worden war, ging es schon los. Babler nahm den Erben von Red Bull ins Visier. „Hätte Mark Mateschitz Erbschaftssteuer bezahlt, hätte das dem Staat mehrere Milliarden bringen können“, ließ der SPÖ-Chef verlauten. Spitz fügte Babler hinzu, dass Mateschitz nach der Zahlung einer Erbschaftssteuer „immer noch der zweitreichste Österreicher“ wäre.
SPÖ-Kritik am Mateschitz-Urlaub
Kurz danach assistierte die SPÖ-Vize-Klubvorsitzende Julia Herr, dass „Mark Mateschitz mit seiner Erbschaft für fünf Jahre die Kinderarmut in Österreich abschaffen könnte“.
Und als Mark Mateschitz vor zwei Wochen den Urlaub mit seiner Freundin Victoria Swarovski auf einer Yacht vor einer griechischen Insel feierte, kritisierte Julia Herr die klimaschädlichen Folgen des Geburtstagsausflugs. Herr ließ über die sozialen Medien an Mateschitz und Swarovski ausrichten: „Nix für ungut und alles Gute zum Geburtstag, aber wegen der Millionärssteuer warad’s.“
Auch innerhalb der SPÖ war dieser Populismus dann einigen doch zu viel. Im Kampf um die Erbschafts- und Vermögenssteuer speziell eine Familie herauszugreifen, wurde als zumindest kontraproduktiv und ungeschickt gesehen. Zumal Firmengründer Mateschitz in der salzburger und der steirischen Bevölkerung hohes Ansehen genießt.
Deutlich geworden ist in dieser Auseinandersetzung um das Mateschitz-Erbe am Wochenende nun der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. In einem „Krone“-Interview bezeichnet er die Angriffe auf die Familie Mateschitz als überflüssig. Doskozil: „Mateschitz hat einen Konzern aufgebaut, hat die Steuern in Österreich gezahlt, er hat eine Region in der Obersteiermark belebt, wie es das noch nie gegeben hat.“
Am Sonntag haben dazu zahlreiche Leser aus Salzburg an die Redaktion geschrieben, die sich hinter die klare Positionierung des burgenländischen SPÖ-Chefs stellen. So heißt es unter anderem: „Doskozil mit seiner realen Denkweise und seinem Gespür für die Leute wird offenbar in Wien nicht gebraucht. Da hört man lieber auf Bablers Träumereien.“
Höchste Auszeichnung für den Red Bull-Gründer
Doskozil schlägt vor, „Mateschitz posthum mit der höchsten Auszeichnung der Republik für seine Verdienste“ zu ehren. Es gäbe andere Leute, die man sich in Steuerfragen genauer anschauen sollte, sagt er.
Diplomatisch differenziert geht es der Salzburger SPÖ-Chef David Egger an. Er wolle natürlich über eine Erbschafts- und Vermögenssteuer seriös diskutieren. Aber sich dabei auf eine prominente Salzburger Familie zu konzentrieren, hält er für keine besonders glückliche Idee. Bei Egger, der über Red Bull kein schlechtes Wort verlieren will, ist die Sache besonders heikel. Er war selbst sechs Jahre lang Mitarbeiter des weltweit tätigen Salzburger Getränke- und Sportkonzerns.
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