Autobahn gesperrt
Griechische Flut: Wasser bis zu vier Meter hoch!
Unwetter und starker Regen haben in Griechenland viele Orte unter Wasser gesetzt. Vielerorts reichte das Wasser bis zu den Dächern der Häuser, so dass sich die Bewohner auf die Dächer retten mussten. „Das Wasser ist an manchen Stellen bis zu vier Meter hoch“, sagte ein Anrainer. Zudem musste die wichtigste Autobahnverbindung des Landes zwischen Athen und Thessaloniki auf gut 200 Kilometern gesperrt werden.
In Mittelgriechenland regnete und gewitterte es am Donnerstag den vierten Tag Folge. Die große Tiefebene in der Region Thessalien, die „Kornkammer“ Griechenlands, steht unter Wasser. „Thessaliens Flachland ist ein riesiger See“, sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem Sender ERTnews. Mittlerweile sei auch das Militär mit Schlauchbooten im Einsatz.
„Es gibt kein Land!“
In der gesamten Region Thessalien leben rund 700.000 Menschen - so gut wie alle seien von der Flut betroffen, heißt es in griechischen Medien. Ihr Dorf sei unzugänglich, die ganze Ebene überflutet, Rettungskräfte könnten nicht kommen, berichteten die Bewohner Karditsas in griechischen Medien. „Vielleicht mit Hubschraubern, aber wo sollen sie landen? Es gibt kein Land!“, sagte ein Mann.
Kein Strom, kein Wasser
Auch die Infrastruktur ist schwer getroffen: In zahlreichen Dörfern und großen Teilen der Städte Volos, Larisa und Karditsa gibt es keinen Strom und kein Wasser, wie Reporter Donnerstagfrüh berichteten.
Zivilisten mit Schlauchbooten gerettet
„So etwas haben wir noch nie gesehen. Allein in der Nacht mussten wir 5000 Mal ausrücken, um Menschen zu helfen“, sagte Feuerwehrsprecher Giorgos Artopoios im griechischen Radio. Zahlreiche Menschen seien mit Schlauchbooten von der Feuerwehr und dem Zivilschutz aus ihren umspülten Häusern in Sicherheit gebracht worden. Die Feuerwehr riet jenen, die in ihren Häusern festsitzen, sich in den oberen Stockwerken aufzuhalten. „Wir haben Verstärkung aus allen anderen Regionen Griechenlands geholt“, sagte der Sprecher.
Auch in Athen regnete es die ganze Nacht durch. Schwere Schäden gab es hier jedoch nicht, wie der Sender ERTnews berichtete.
So etwas haben wir noch nicht gesehen. Allein in der Nacht mussten wir 5000 Mal ausrücken, um Menschen zu helfen.
Feuerwehrsprecher Giorgos Artopoios
Weiter bangen mussten am Donnerstag die Menschen in den Städten Volos und Larisa und den Dörfern der Region, wo es tagsüber erneut stark regnen soll. Insgesamt aber geben die Meteorologen Entwarnung: Bis zum Abend sollen die Regenfälle aufhören.
Eingebrochene Straßen ud Brücken
Dann dürften die gewaltigen Schäden erstmals komplett sichtbar werden, die die schweren Unwetter verursacht haben. Die Bürgermeister der betroffenen Gegenden sprachen gegenüber griechischen Medien von eingebrochenen Straßen und Brücken, von gekappten Stromverbindungen, aber auch zerstörten Häusern und Unternehmen. Die Schäden dürften in die Milliarden gehen.
Nach offiziellen Angaben sind bei den Unwettern bisher drei Menschen ums Leben gekommen. Es gibt weiterhin mehrere Vermisste, die genaue Zahl war zunächst nicht bekannt.
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