Im beschaulichen Moorbad Harbach im Bezirk Gmünd gibt es nur ÖVP-Gemeinderäte, gerade einmal rund 700 Hauptwohnsitzer - und neuerdings auch ein Problem.
Für die Sanierungen des Gemeindeamts und der Volksschule wurden nämlich noch im Herbst variable Kredite aufgenommen, die der Gemeinde in Zeiten der Zinsexplosionen nun natürlich teuer zu stehen kommen. Fast drei Millionen Euro an Schulden - knapp 2000 Euro (!) pro Einwohner - seien laut Berechnungen der SPÖ genau dadurch entstanden. Sehr zum Missfallen des selbst ernannten Kontroll-Landesrats Sven Hergovich.
Bürgermeisterin in der Kritik
„Während Häuslbauer mit variablen Krediten seitens der ÖVP seit Wochen für fehlende Finanzbildung gescholten und im Regen stehen gelassen werden, werden solche Finanzabenteuer großzügig von Parteifreunden gedeckt“, kritisiert er. Im Zentrum der Kritik steht die örtliche Bürgermeisterin Margit Göll, die auch Bezirksobfrau des NÖAAB sowie aktuell amtierende Vizepräsidentin des Bundesrats ist. Zudecken sei laut Hergovich der falsche Weg. Er drängt nun auf eine lückenlose Aufklärung der Causa.
Wie die ÖVP kontert
Die Bürgermeisterin, aber auch der frischgebackene ÖVP-Parteimanager Matthias Zauner sehen den Sachverhalt anders und weisen die Vorwürfe entschieden zurück. Laut Göll solle Hergovich „lieber seinen Parteigenossen, die nicht einmal einige hundert Stimmen richtig auszählen können“, Ratschläge geben. Zauner ortet indes „rote Doppelmoral“ und meint: „Erst zu Beginn des Sommers hat Hergovich eine variable Darlehensaufnahme in der Höhe von 3,2 Millionen Euro einer SPÖ-geführten Gemeinde in die Landesregierung eingebracht.“
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