Weg vom Erdgas! Das haben sich viele Firmen mit dem Ausbruch der Energiekrise und dem Fortschreiten des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine geschworen. Als Alternative rückt Wasserstoff in den Fokus. Die Voestalpine und AMAG sehen Potenzial im grünen Gas, testen es jetzt zum Teil sogar im Echtbetrieb.
Bis 2050 will die Voestalpine alle fünf zur Stahlproduktion benötigten Hochöfen in Linz und Donawitz durch Elektrolichtbogenöfen ersetzen. Das „größte Klimaschutzprogramm Österreichs“, wie es Chef Herbert Eibensteiner vor dem Spatenstich am Mittwoch in der Steiermark nennt, kostet bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro.
Wie hoch die Gesamtinvestition am Ende sein wird, lässt der Konzern offen. Fix ist: Am Weg zur CO2-freien Stahlerzeugung rückt für die Voestalpine Wasserstoff in den Fokus - und zwar als grüner Erdgas-Ersatz.
Forschung noch gefragt
Seit 2019 wird in Linz an einer Pilotanlage aus Wasser mithilfe von erneuerbarer Energie Wasserstoff gewonnen. „Das Verfahren funktioniert. Jetzt wollen wir ein weiteres Projekt starten, um den Wasserstoff zu reinigen. Hier ist noch Forschungsarbeit notwendig“, so Eibensteiner. Primetals entwickelte ein Verfahren zur emissionsfreien Eisenerzproduktion auf Basis Wasserstoff, das bei der Voestalpine Anklang findet und intensiv geprüft wird.
Test im Echtbetrieb in Ranshofen
Die AMAG, die in Ranshofen derzeit zwei Drittel ihres Energieverbrauchs durch Erdgas und ein Drittel aus Strom deckt, gibt Wasserstoff ebenfalls eine Chance. „Wir testen im Herbst an zwei Anlagen, wie er sich im Echtbetrieb auf Öfen und Produktqualität auswirkt“, bestätigt Gerald Mayer, Chef des Aluerzeugers.
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