Von 20 auf 6: Auf die derzeit laufende Spitalsreform könnte bis 2027 die völlige Reorganisation des steirischen Notarztwesens folgen. Die Konsequenzen wären weitreichend.
Zeit rettet Leben. Je schneller ein Arzt beim Patienten ist, desto besser stehen die Chancen auf Rettung. 15 Minuten darf die so genannte Hilfsfrist maximal laut EU-Empfehlung betragen, besonders in ländlichen Regionen ist diese Frist jedoch längst mehr Wunschdenken als Realität. In der Steiermark wird die Zeitangabe vor allem in den nördlichen Landesteilen immer wieder – teils sogar empfindlich – überschritten.
Für dementsprechende Verunsicherung sorgen jetzt durchgesickerte Pläne, wonach in der Steiermark eine drastische Reduktion der Notarzt-Stützpunkte geplant sei. Von den aktuell 20 bodengebundenen Systemen von Bad Aussee über Leoben bis nach Bad Radkersburg könnten demnach nur mehr sechs übrig bleiben.
Hubschrauber sollen es ausgleichen
Begründet wird dies mit den drei Notarzt-Hubschrauber-Stützpunkten, die es mittlerweile gibt (Graz-Thalerhof, Niederöblarn, St. Michael), die den Wegfall kompensieren würden, so heißt es. Los gehen könnte der heikle Umwandlungsprozess schon bald, nämlich parallel zur für Herbst geplanten Einführung der Telemedizin. Der Umsetzungszeitraum soll bis 2027 anberaumt sein.
Es gibt derzeit in der Steiermark eine beinahe 100-Prozent-Besetzung der Notarzt-Dienste von Jänner bis September.
Klaus Pessenbacher, Land Stmk.
Für Sanitäter ein wahres Schreckgespenst, da sie fürchten müssen, künftig noch länger alleine mit einem Patienten ausharren zu müssen. Ihre Kritik: „Telemedizin kann keinen Handgriff setzen.“
Verbesserte Auslastung der Notarzt-Dienste
Dass es aktuell bei der Besetzung von Notarztdiensten weit besser läuft als noch vor wenigen Monaten, betont auf „Krone“-Nachfrage Klaus Pessenbacher, unter anderem verantwortlich für das steirische Notarztwesen: „Es gibt derzeit in der Steiermark eine beinahe 100-Prozent-Besetzung der Dienste von Jänner bis September.“
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