Gerüchte um Reform

Steirische Notärzte: Bald 6 statt 20 Stützpunkte?

Steiermark
16.09.2023 11:50

Von 20 auf 6: Auf die derzeit laufende Spitalsreform könnte bis 2027 die völlige Reorganisation des steirischen Notarztwesens folgen. Die Konsequenzen wären weitreichend. 

Zeit rettet Leben. Je schneller ein Arzt beim Patienten ist, desto besser stehen die Chancen auf Rettung. 15 Minuten darf die so genannte Hilfsfrist maximal laut EU-Empfehlung betragen, besonders in ländlichen Regionen ist diese Frist jedoch längst mehr Wunschdenken als Realität. In der Steiermark wird die Zeitangabe vor allem in den nördlichen Landesteilen immer wieder – teils sogar empfindlich – überschritten.

Für dementsprechende Verunsicherung sorgen jetzt durchgesickerte Pläne, wonach in der Steiermark eine drastische Reduktion der Notarzt-Stützpunkte geplant sei. Von den aktuell 20 bodengebundenen Systemen von Bad Aussee über Leoben bis nach Bad Radkersburg könnten demnach nur mehr sechs übrig bleiben.

Gerade im ländlichen Raum sind die Anfahrtswege oft lange. (Bild: ÖRK / Rotes Kreuz Steiermark / Christoph Graif)
Gerade im ländlichen Raum sind die Anfahrtswege oft lange.

Hubschrauber sollen es ausgleichen
Begründet wird dies mit den drei Notarzt-Hubschrauber-Stützpunkten, die es mittlerweile gibt (Graz-Thalerhof, Niederöblarn, St. Michael), die den Wegfall kompensieren würden, so heißt es. Los gehen könnte der heikle Umwandlungsprozess schon bald, nämlich parallel zur für Herbst geplanten Einführung der Telemedizin. Der Umsetzungszeitraum soll bis 2027 anberaumt sein.

Zitat Icon

Es gibt derzeit in der Steiermark eine beinahe 100-Prozent-Besetzung der Notarzt-Dienste von Jänner bis September.

Klaus Pessenbacher, Land Stmk.

Für Sanitäter ein wahres Schreckgespenst, da sie fürchten müssen, künftig noch länger alleine mit einem Patienten ausharren zu müssen. Ihre Kritik: „Telemedizin kann keinen Handgriff setzen.“

 Verbesserte Auslastung der Notarzt-Dienste 
Dass es aktuell bei der Besetzung von Notarztdiensten weit besser läuft als noch vor wenigen Monaten, betont auf „Krone“-Nachfrage Klaus Pessenbacher, unter anderem verantwortlich für das steirische Notarztwesen: „Es gibt derzeit in der Steiermark eine beinahe 100-Prozent-Besetzung der Dienste von Jänner bis September.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt