Eine rote Drei-Länder-Allianz soll sich für Andreas Schieder als Kandidat für die anstehende EU-Wahl ausgesprochen haben. Angeführt wurde das Bündnis offenbar von Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. SPÖ-Chef Andreas Babler favorisierte eine andere Kandidatin.
Die Anzeichen verdichten sich: Andreas Schieder dürfte die SPÖ in die nächste Europawahl am 9. Juni führen und sich gegen Evelyn Regner, die von den Gewerkschaftern favorisierte Vizepräsidentin des EU-Parlaments, durchgesetzt haben. Auch Parteichef Andreas Babler soll laut „Krone“-Informationen Regner favorisiert haben, letztlich aber von der roten „Ost-Achse“, mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig an der Spitze, überstimmt worden sein.
Das parteiinterne Reißverschlusssystem wurde dabei offenbar zur Zerreißprobe. So hätte Regners Wechsel auf den ersten Platz zur Folge gehabt, dass der Wiener Kandidat Schieder genauso wie seine beiden Genossen Günther Sidl (NÖ) und Hannes Heide (OÖ) auf der Kandidatenliste einen Platz zurück gereiht worden wäre. Aktuell stellt die SPÖ in Brüssel fünf Mandatare.
Ludwig sicherte Schieder Spitzenplatz
Für den Sechstgereihten wäre es automatisch eng, und für das betreffende Bundesland ein Rückschlag geworden. Das wollte Ludwig verhindern – und Schieder, seinem einstigen Konkurrenten um den Wiener Bürgermeister-Sessel, den Job sichern. Regner, ebenso gebürtige Wienerin, soll auf dem zweiten Platz antreten.
Bei der ÖVP geht das Rätselraten um den Spitzenkandidaten indes weiter. Außenminister Alexander Schallenberg, Othmar Karas und Europaministern Karoline Edtstadler galten als Kandidaten für den ersten Listenplatz, aber auch für den im Anschluss an die Wahl frei werdenden Posten des EU-Kommissars. Hält die schwarz-grüne Koalition bis Herbst 2024, behält die ÖVP das Nominierungsrecht für den gut bezahlten EU-Posten.
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