Nach 23 Jahren auf der Seethalerhütte, dem höchsten Schutzhaus der Steiermark, nimmt Berg-Legende Wilfried Schrempf den Hut. Er blickt auch auf bewegende Bergrettungseinsätze zurück. Seine gastronomische Zukunft liegt im Tal.
Seit seiner Übernahme der Seethalerhütte auf 2740 Metern Seehöhe im Jahr 2000 hat sich Wilfried „Wiff“ Schrempf in der Dachstein-Region und darüber hinaus Legendenstatus erarbeitet. In „seiner“ Schutzhütte, 1929 als Dachsteinwarte eröffnet, sind erfahrene Alpinisten gleichermaßen ein und aus gegangen wie aussichtshungrige Touristen aus aller Welt, die mit der Gondel auf den steirischen Hymnenberg gefahren sind.
Doch nun endet Schrempfs Zeit auf der höchsten Schutzhütte der Steiermark. „Es sind mehrere Gründe zusammengekommen. Ein wesentlicher ist, dass jetzt die Dachstein-Bergstation umgebaut wird und die Seilbahn ein Dreivierteljahr nicht in Betrieb ist“, sagt der Ramsauer und betont, dass das wirtschaftlich schwer zu übertauchen sei - denn die Pacht bleibt trotz viel weniger Gäste die gleiche.
Wirt rückte als Bergretter aus
Derzeit wird ein Nachfolger für die Alpenvereins-Hütte gesucht. Dieser muss jedenfalls in große Fußstapfen treten. Denn der passionierte Hüttenwirt „Wiff“ hat nicht nur Gäste verköstigt und ist ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden, sondern war auch stets als Bergretter aktiv.
Ein Einsatz ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: „Vor fünf Jahren sind eine Frau aus Deutschland und ihre Tochter in eine Gletscherspalte gestürzt. Wir konnten sie schwerst verletzt retten. Seither sind sie mich jedes Jahr besuchen gekommen, um sich zu bedanken.“
Im Dezember Neustart in Schladming
Der Gastronomie bleibt der Obersteirer treu: Er übernimmt - exakt 2000 Meter weiter unten - ab Dezember den Kirchenwirt in Schladming. Und gibt es vielleicht irgendwann eine Rückkehr als Hüttenwirt? „Nein, das Kapitel ist abgeschlossen.“
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