Man ist gerne unter sich. Das dürfte das Motto des Kleingartenvereins Breitenlee in Wien-Donaustadt und von einigen Grundstückseigentümern sein. Neben SPÖ-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy haben sich dort noch andere Genossen einen Grund gekauft und und plötzlich ist er auch viel mehr wert. Die „Krone“ kennt die Details.
Das „Kleingartenverein Sport- und Erholungszentrum Breitenlee“ ist wohl das, was man ein ruhiges, idyllisches Naturparadies nennt. Doch seit ein paar Tagen ist es mit der Ruhe an dem lauschigen Plätzchen im 22. Bezirk vorbei. Ernst Nevrivy, Bezirkschef der Donaustadt, hatte sich dort gemeinsam mit seiner Frau im Jahr 2020 ein Grundstück um 161.700 Euro gekauft. 2021 beschloss der Gemeinderat dann eine Umwidmung in Bauland. Dadurch wurden aus den Kleingärten vollwertige Baugründe. Der Wert verdoppelte sich - wir berichteten. Grundbuchauszüge, die der „Krone“ vorliegen, zeigen aber noch weitere auffällige Eigentümerwechsel in jüngster Zeit - und auch auffällige Gemeinsamkeiten bei den Eigentümern.
„Rotes Meer“ am Badeteich
Zu den Nachbarn von Nevrivy zählen auch die Nationalratsabgeordnete Petra Bayr, die Gemeinderätin Astrid Rompolt und die stellvertretende Bezirksvorsteherin von Mariahilf, Julia Lessacher. Über sie sagte der Obmann des Kleingartenvereins 2018 laut Protokoll: „Durch die Mithilfe unserer neuen Eigentümerin, Frau Julia Lessacher, hat ein Treffen mit dem Bezirksvorsteher, Herrn Ernst Nevrivy, in unserer Anlage stattgefunden.“ Lessacher wird im Vereinsprotokoll als Aufsichtsrat geführt, mittlerweile ist sie Obmann-Stellvertreterin.
Lauschige Abende auf der Terrasse und im See
Doch die drei SPÖ-Funktionäre sind bei Weitem nicht die Einzigen aus dem roten Dunstkreis im Gartenidyll. Auch ein ehemaliger Pressesprecher eines Bundeskanzlers und Stadtrates, ein ranghoher Gewerkschaftsfunktionär, eine Referentin eines Sozialpartners und die Chefin einer Magistratsabteilung der Stadt Wien sind dort anzutreffen.
Das Nachbarschaftsleben zwischen den Genossen dürfte sich jedenfalls sehr gesellig gestalten. Davon zeugen zahlreiche Postings in sozialen Netzwerken. Darauf zu sehen: gemeinsame, lauschige Abende auf der Terrasse. Natürlich mit Blick über den Badeteich. Dort wird auch von nächtlichen Badeausflügen in den See berichtet. Ob diese nach hitzigen Diskussionen über den Zustand der Partei zur Abkühlung nötig waren, darüber kann nur spekuliert werden.
Sicher ist, die Hitzeperiode, unter der ganz Wien stöhnte, ließ sich hier wohl ganz wunderbar aushalten. Parzellen zum Verkauf stehen derzeit jedenfalls nicht zur Verfügung. Aus Datenschutzgründen könnten leider keine Interessentenlisten geführt werden, heißt es auf der Vereinshomepage.
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