In Gratkorn entsteht ein großes Murkraftwerk: Die Turbinen sind bereits eingehoben, bald wird die Mur wieder umgeleitet. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2024 geplant.
Wer mit dem Zug oder dem Auto von Graz in Richtung Bruck unterwegs ist, kommt gleich nach der Stadtgrenze an einer der spektakulärsten Baustellen der Steiermark vorbei: das neue Murkraftwerk in Gratkorn.
Der Start für das Gemeinschaftsprojekt von Verbund und Energie Steiermark erfolgte vor zwei Jahren. Der Rohbau ist fertiggestellt, nun wurden die beiden Turbinen sowie die Generatoren - sie sind das Herzstück für die Stromerzeugung - eingehoben. Die Turbinen wurden in Deutschland, die Generatoren in Kroatien gefertigt. Jedes der Laufräder hat einen Durchmesser von vier Meter und wiegt beachtliche 15 Tonnen.
Nach ihrer Montage wird die Mur ab Oktober wieder in ihr ursprüngliches Flussbett umgeleitet. Schon im Frühjahr des nächsten Jahres soll dann der Aufstau des Wassers und die Inbetriebnahme des Kraftwerks erfolgen. Als Investitionskosten werden übrigens 79 Millionen Euro angegeben.
Pläne für Stübung und Laufnitzdorf
Die Kraftwerk in Gratkorn ist das vierte in einer Reihe entlang der Mur von Süden nach Norden. Auf Kalsdorf und Gössendorf folgte das lange umstrittene Projekt in Graz-Puntigam, nach Gratkorn ist noch Stübing dran. Hier hat der Verbund im Vorjahr die Planungen wieder aufgenommen (und Widerstand von Fischschützern hervorgerufen). Frühestens im Herbst 2024 werden die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.
Bereits im Laufen ist die UVP für die Modernisierung des 90 Jahre alten Kraftwerks Laufnitzdorf - der positive Bescheid in erster Instanz wurde aber beeinsprucht. Das 60-Millionen-Euro-Projekt soll die Leistung um 30 Prozent steigern.
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