Der Schlager der achten Fußball-Bundesliga-Runde zwischen Rapid und Sturm Graz hat am Sonntag in Wien mit einem 1:1 (1:1) geendet. Vor 21.600 Zuschauern gingen die Hausherren durch ein Eigentor von David Schnegg in Führung (21.), Alexander Prass sorgte vier Minuten später für den Ausgleich. Die Steirer verpassten damit den Sprung an die Tabellenspitze, kamen aber bis auf einen Punkt an Red Bull Salzburg heran und sind als einziges Team in dieser Liga-Saison noch ungeschlagen.
Rapid hingegen wurde von Altach überholt und ist nur noch Tabellensiebenter. Die Hütteldorfer hatten in einem intensiven und zweikampfbetonten Match zwar etwas mehr von der Partie, zu einem Sieg über den Cupsieger und Vizemeister reichte es jedoch nicht, auch weil Fally Mayulu in der 77. Minute einen Sitzer aus kürzester Distanz vernebelte.
Sturm-Coach Christian Ilzer hatte nach dem Heim-1:2 am Donnerstag in der Europa League gegen Sporting Lissabon auf eine allzu heftige Rotation verzichtet, nur vier Spieler kamen im Vergleich zum Duell mit den Portugiesen neu in die Anfangsformation. Die erste Chance verzeichneten die Gäste: Nach einer Freistoßflanke von Manprit Sarkaria kam der Ball zu Dimitri Lavalee, der aus spitzem Winkel in Rapid-Goalie Niklas Hedl seinen Meister fand (8.).
Es folgte viel Krampf und Kampf, ehe die Rapidler mit ihrer ersten wirklich gelungenen Aktion in Führung gingen. Nach Ballverlust von Sarkaria spielte Moritz Oswald auf Marco Grüll, dessen Hereingabe landete bei Matthias Seidl. Der ÖFB-Teamspieler zog ab, Sturm-Keeper Kjell Scherpen parierte, doch der Ball sprang von Schnegg über die Torlinie.
Sturm steckte den Rückschlag schnell weg. Prass kam knapp innerhalb des Sechzehners zum Ball und schloss mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck ab. Danach rieben sich beide Teams in Zweikämpfen auf, die spielerische Note kam dadurch zu kurz. Rapid erarbeitete sich gegen Ende der ersten Hälfte eine leichte Feldüberlegenheit, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer guten Gelegenheit von Seidl - der Salzburger schoss nach Grüll-Vorlage aus aussichtsreicher Position daneben - und einer mehrminütigen Unterbrechung. Die Rapid-Ultras hatten anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens Pyrotechnik gezündet, was zu Sichtbehinderungen führte.
Die nächste Pyro-Show vom Block West folgte zu Beginn der Rapid-Viertelstunde, samt eines außerhalb des Stadions abgefeuerten Feuerwerks. Genau in dieser Phase lief Nicolas Kühn alleine aufs Tor zu und legte für Mayulu quer, doch der Ersatzmann für den nach wie vor nicht fitten Guido Burgstaller brachte das Kunststück zuwege, den Ball aus etwa drei Metern über die Latte zu befördern.
Rapid blieb am Drücker, das erlösende 2:1 wollte jedoch nicht mehr gelingen. In der 15-minütigen Nachspielzeit schien sich Sturm angesichts des jüngsten Kräfteverschleißes mit dem Unentschieden zufrieden zu geben, wobei Jon Gorenc-Stankovic noch einmal gefährlich vor dem Tor auftauchte, allerdings deutlich am langen Eck vorbeischoss (99.). Auf der Gegenseite verstolperte Oliver Strunz einen vielversprechenden Abschluss (102.).
Die Reaktionen:
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Es war wie erwartet ein hochintensives Spiel. Die erste Hälfte war noch ausgeglichen, in der zweiten waren wir um einen Tick stärker und hatten auch die besseren Chancen. Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften auf sehr hohem Niveau, den Fans ist viel geboten worden, die Stimmung war fantastisch. Das Einzige was ich zu bemängeln habe, ist, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben. Aber wir setzen unseren Prozess fort, wir werden unseren Weg fortsetzen und das Glück erzwingen. Die Tabelle spiegelt in keinster Weise unsere Leistungen wider, das ist für alle ganz klar ersichtlich. Trotzdem wissen wir, dass Fußball natürlich ein Ergebnissport ist.“
Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Es war ein intensiver Fußball-Abend, dieses Spiel hatte viel zu bieten. Im Endeffekt nehmen wir den Punkt gerne mit, Rapid war das chancenstärkere Team. Im Pressing haben wir sicher nicht das Level, das wir schon hatten, aber ich würde das nicht am Donnerstag-Spiel festmachen. Rapid hat einfach enorme Qualität. Wir konnten das hohe Tempo richtig mitgehen. In gewissen Phasen sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen, aber ich spüre eine super Energie in der Truppe.“
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