Umdenken bei Industrie

Fachkräftemangel: Umbrüche am Tiroler Arbeitsmarkt

Tirol
25.09.2023 18:00

Rund 44 Prozent des Beschäftigungswachstums in den vergangenen vier Jahren konnten im Bereich des öffentlichen Sektors verzeichnet werden. Das ist mit ein Grund für den Fachkräftemangel in der Industrie.

Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent im August freut sich Tirol über Vollbeschäftigung, wie die „Krone“ berichtete. In vielen Branchen drückt jedoch der Fachkräftemangel auf das Gemüt. Stefan Garbislander, Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit in der Wirtschaftskammer, hat sich auch die Zahlen der vergangenen vier Jahre näher angesehen. Sein erstes grobes Fazit: „Schaut man sich den Arbeitsmarkt näher an, zeigen sich deutliche Struktur-Brüche.“ So gehen vom Juli 2019 auf Juli 2023 über 22 Prozent des Beschäftigungswachstums auf den Bereich „Gesundheit und Sozialwesen“ zurück. Auf den Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ entfallen indes 19 Prozent.

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Interessant ist, dass es das relativ stärkste Beschäftigungswachstum im Sektor ,Information und Kommunikation’ gab. Hier gab es ein Plus von 20,5 Prozent.

Stefan Garbislander, Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit in der Wirtschaftskammer

Für produzierenden Sektor könnte es enger werden
An dritter Stelle folgt der Bereich „Öffentliche Verwaltung“: 15 Prozent des Gesamtbeschäftigungswachstums in den vergangenen vier Jahren entfielen auf diesen Sektor. Mit 4,3 Prozent ist die Bauwirtschaft weit abgeschlagen. Und nur mickrige 1,2 Prozent entfallen auf den Sektor „Herstellung von Waren“.

„Interessant ist, dass es das relativ stärkste Beschäftigungswachstum im Sektor ,Information und Kommunikation’ gab. Hier gab es ein Plus von 20,5 Prozent“, sagt Garbislander. Das zweitstärkste Wachstum gab es mit 12,9 Prozent im Sektor Energieversorgung, danach folgen „freiberufliche/wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ (11,7%) sowie „Erziehung und Unterricht“ (10,6%).

Ursachen lassen sich vermuten
Das Resümee, das Garbislander aus diesen und noch weiteren Daten und Fakten zieht: „Rechnet man die Sektoren ,Gesundheit und Sozialwesen’, ,Öffentliche Verwaltung’ sowie ,Erziehung und Unterricht’ zusammen, so lässt sich feststellen, dass fast 44 Prozent des gesamten Beschäftigungswachstums in den vergangenen vier Jahren auf überwiegend dem öffentlichen Sektor zuzurechnende Wirtschaftsbereiche entfielen.“ Auch darin ließen sich die Ursachen des Fachkräftemangels im produzierenden Sektor vermuten, meint der Experte. Siehe auch Seiten 24/25. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

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