Floridsdorf drängt seit Jahren auf ein Alkoholverbot auf dem Franz-Jonas-Platz. Denn der Bereich vor einem der größten Bahnhöfe Österreichs ist vielen Passanten nicht geheuer.
Auf den Bänken am Jonas-Platz liegen Weinflaschen und Bierdosen. Und daneben meist jene, die die Getränke geleert haben. „Der Vorplatz des Bahnhofs Floridsdorf ist ein Tummelplatz für Obdachlose und Alkoholkranke. Die Situation ist unzumutbar“, wettert „Krone“-Leser Willy S.
Der Bezirk fordert seit Jahren ein Alkoholverbot. „An unserer Beschlusslage hat sich nichts geändert. Für eine Umsetzung bedarf es der Beschlussfassung auf höherer Ebene“, sagt ein Sprecher von Bezirkschef Georg Papai (SPÖ). Diese höhere Ebene heißt Rathaus. Vor Jahresende soll eine Sozialraumanalyse der MA 19 (Stadtplanung) fertig sein, von der sich der Bezirk neue Erkenntnisse erwartet.
Zehntausende Wiener strömen jeden Tag zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Sie müssen an Müll und Betrunkenen, die mitunter pöbeln, schreien oder grölen, vorbei. Zur U-Bahn, Schnellbahn, Bus oder Straßenbahn.
Nur noch Gastrobetriebe sollen rund um den Platz Alkohol ausgeben dürfen, fordert FPÖ-Wirtesprecher Dietmar Schwingenschrot. Das würde schon viel helfen. Denn die Klientel decke sich mit Billiggetränken aus Diskontern ein.
Der Franz-Jonas-Platz, als einer der am stärksten frequentierte Plätze Wiens, ist ein Treffpunkt unterschiedlichster Gruppen. Natürlich kann es hin und wieder zu Nutzungsdifferenzen kommen. Insgesamt ist die Situation aus Sicht der Straßensozialarbeit des Teams help U, die dort täglich im Einsatz ist, angesichts der hohen Frequenz als relativ konfliktfrei zu beschreiben.
Ewald Locher, Sucht- und Drogenkoordinator der Stadt Wien
Der Wiener Suchtkoordinator Ewald Locher sieht die Lage entspannter: „Insgesamt ist die Situation aus Sicht der Straßensozialarbeit angesichts der hohen Frequenz (an Passanten - Anm.) als relativ konfliktfrei zu beschreiben.“ Die letzte Beschwerde sei im Juni eingelangt.
In Wien gibt es nur auf einem öffentlichen Platz ein Alkoholverbot. Das ist der Praterstern. Manche Floridsdorfer glauben, dass sich die Szene deshalb zumindest teilweise in ihren Bezirk verlagert habe.
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