Geschmacklose Aktion?

SPÖ wirbt mit verstorbenem Dietrich Mateschitz

Politik
26.09.2023 14:00

Die SPÖ will eine Abgabe für Erbschaften ab einer Million Euro. Trifft also auch den Mittelstand. Laut SPÖ seien kleine Häuslbauer nicht davon betroffen. Abgesehen hat es SPÖ-Chef Andreas Babler auf das Erbe von Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz. „Hätte Mark Mateschitz Erbschaftssteuer bezahlt, hätte das dem Staat mehrere Milliarden bringen können“, meint Babler. Als Mark Mateschitz einen Urlaub mit seiner Freundin Victoria Swarovski auf einer Jacht vor einer griechischen Insel machte, wurde die Diskussion immer hitziger. Nun wirbt die SPÖ auch noch mit dem verstorbenen Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz selbst.

Mit einer Zeichnung von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz und einem Slogan mit „Eine Vermögenssteuer finde ich fair und legitim“ wirbt zurzeit die SPÖ.

Diese SPÖ-Werbung erhitzt die Gemüter:

In einem Posting der Sozialdemokraten ist zu lesen: „Didi Mateschitz, einer der reichsten Unternehmer Österreichs, sagte selbst, er fände eine Vermögenssteuer fair und legitim. Wir sehen das auch so. Bei unserem neuen Modell sollen lediglich die zwei Prozent Superreichsten ihren gerechten Beitrag leisten. Wir alle profitieren.“ 

Reichensteuer für Mateschitz „fair und legitim“
In einem Interview mit Journalisten im Jahr 2014 meinte Didi Mateschitz damals: „Ja, eine Vermögensteuer finde ich durchaus fair und legitim. Auch wenn man natürlich jetzt schon ein Zigfaches an Steuervolumen bezahlt. Der gesamte Weltumsatz von Red Bull wird in Österreich versteuert. Es ist relativ bekannt von mir, dass wir völlig transparent sind.“

Der verstorbene Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (Bild: Patrick Voigt)
Der verstorbene Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz

Über die Politik hatte der Visionär damals eine klare Meinung: „Ich finde es nicht richtig, dass es primär um die Machterhaltung der eigenen Partei geht, dass man durch Diffamierung und Diskriminierung der anderen Parteien überzeugen will und nicht durch die eigene Leistung.“

„Geht es noch schäbiger?“
Didi Mateschitz selbst hätte zu Lebzeiten wohl keine Freude mit der Aktion gehabt. Nun springen ihm Nutzer ihn den sozialen Medien bei: „Geht es noch schäbiger?“ Ein anderer User schreibt: „Ich glaube nicht, dass Sie mit Herrn Mateschitz Parteiwerbung machen sollten. „Geschmacklos“, schreibt ein weiterer.

SPÖ-Bashing gegen Familie Mateschitz spaltet Partei
Die verbalen Attacken aus der SPÖ gegen die Familie Mateschitz wirbeln seit Wochen innenpolitisch viel Staub auf. Die rote Neiddebatte kommt aber selbst innerhalb der Sozialdemokraten teilweise nicht gut an. Die steirischen Sozialdemokraten etwa anerkennen die Leistungen des verstorbenen Red-Bull-Gründers. „In der Steiermark werden wir Dietrich Mateschitz für seine Verdienste stets dankbar sein“, sagte der steirische SPÖ-Vorsitzende und Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang zur „Krone“. Auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil findet die Mateschitz-Neiddebatte „überflüssig“. 

Anfang September ruderte auch Babler zurück. Die Diskussion bezeichnete der SPÖ-Bundesparteichef als „politisches Randthema“. Nun erhält die Diskussion wegen der Werbung aber wieder neue Nahrung ...

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