"Bringt nichts"

Schulschwänzer-Streit: SPÖ gegen härtere Strafen

Österreich
20.02.2012 19:18
In der Bundesregierung wird wieder gestritten - diesmal aber nicht ums Sparen, sondern um Schulschwänzer: Kaum hat Staatssekretär Sebastian Kurz höhere Strafen für Schulabbrecher gefordert (siehe Infobox), wird der Plan von Unterrichtsministerin Claudia Schmied strikt abgelehnt. Sie setzt auf Gespräche.

75.000 Jugendliche besuchen in Österreich gar keine Schule, immerhin 1.800 Fälle von "schwerer Schulpflichtverletzung" wurden allein im Vorjahr angezeigt - die Zahl der notorischen Schulschwänzer nahm speziell in Wien zu. Vor allem deshalb, weil auch immer mehr Eltern mit Migrationshintergrund das Schulschwänzen ihrer Kinder tolerieren.

Gleichzeitig wären aber im Jahr 2011 bei nur etwas mehr als 300 dieser Vergehen Geldstrafen von je 220 Euro eingefordert worden.
"Das ist für Familien, denen an einem korrekten Schulbesuch ihrer Kinder nicht viel liegt, sicher nicht abschreckend", erklärte Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz und forderte erst kürzlich in der "Krone" erneut eine Anhebung des Strafrahmens auf 1.500 Euro.

Schmied: "Erhöhung der Strafe bringt nichts"
Der Konter von Unterrichtsministerin Claudia Schmied: "Eine Erhöhung der Strafe auf 1.500 Euro bringt nichts. Wichtig ist vielmehr, dass die Schulpflichtverletzungen von allen Landeshauptleuten konsequent verfolgt werden. Und wir setzen auf Eltern-Schüler-Lehrer-Gespräche."

Unterstützung erhält Claudia Schmied von Sozialminister Rudolf Hundstorfer: "Es gibt derzeit genügend viele Maßnahmen. So wird etwa auch das Jugendcoaching fortgesetzt. Das wird die Zahl der Jugendlichen, die ohne Arbeit sind, weiter deutlich reduzieren."

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