40 Jahre Nachrichten von Kärntnern für Kärntner aus Kärnten - und natürlich Osttirol. Was uns antreibt, wie sich die „Kärntner Krone“ entwickelt hat und wohin die mediale Reise führen könnte. In der ersten Folge unserer Serie: Von der Schreibmaschine zum Tablet-Computer; vom gedruckten Zeitungserfolg zum digitalen Non-Stop-Medienhaus in Echtzeit.
Groß war die Aufregung, als im Sommer 1983 durchsickerte: Die „Krone“ kommt nach Kärnten. Nach den Erfolgen ab 1959 von Wien aus und den folgenden eigenständigen Ausgaben für Oberösterreich, die Steiermark und Salzburg die nächste Bundesland-„Krone“.
„Krone“-Gründer, Herausgeber und Chefredakteur Hans Dichand reiste persönlich an und stellte ein Team zusammen aus Profis, Quereinsteigern, Jungspunden. Und so legten wir in der Klagenfurter Morogasse los; von heute auf morgen. Mit dem großen Humbert Fink als Kolumnisten, Wilhelm Rudnigger als kauzigem Dichter und einem bunten Journalisten-Team, das vor Leidenschaft fürs Zeitungmachen nur so brannte.
Ab heut (und das is gar nit ohne) kriagt jeder Kärntner ah sei „Krone“.
Wilhelm Rudnigger, 6. 11. 1983
Nicht nur sechs Landeshauptleute erlebten in den 40 Jahren, dass die „Krone“ mehr bietet und ist als nur Unterhaltung und eine Plattform von Chronisten. Von Anfang an haben wir uns auch eingesetzt; für Land, Leute, Alt, Jung, für Tiere, die Umwelt, Benachteiligte, Hilfsbedürftige.
Technik wandelte sich in 40 Jahren
Und all das mit einer Technik, die aus heutiger Sicht „steinzeitlich“ anmutet: mechanische Schreibmaschinen, ein Telefon für zwei Mitarbeiter, einer Dunkelkammer für drei Fotografen, „Piepsern“ zur Kommunikation und als „moderne“ Verbindung in die Zentrale ein lautes Fax- und ein noch lauteres Bildfunkgerät. Nicht zu vergessen die permanent übervollen Aschenbecher in einem dicht besetzten Großraum.
Einen Großraum haben wir auch heute wieder; er heißt aber Newsroom, ist rauchfrei und technisch dort, wo er sein muss, um nicht nur das gewohnte gedruckte Zeitungsformat zu schaffen, sondern rund um die Uhr auch alle digitalen Kanäle zu bespielen; von krone.at/kaernten über Facebook, Instagram bis zu tiktok und krone.tv.
Kommuniziert wird über Handys, virtuelle Sitzungen, produziert praktisch überall; vom Newsroom aus, über das Homeoffice oder direkt von vor Ort, im Auto oder im hauseigenen Studio
Leidenschaft blieb unverändert
Was gleich geblieben ist? Die Leidenschaft, die „Krone“ zu machen; analog und digital, jeden Tag und mittlerweile rund um die Uhr.
Und in weiteren 40 Jahren? Was wird da sein? Die Kanäle werden sich weiter spezialisieren; Schnelles in Echtzeit auf der einen Seite - etwa auf einem Medium, von dem wir heute noch gar nichts wissen - wie vor 40 Jahren vom Smartphone. Und zeitloser, gepflegter Lesestoff auf der anderen; ziemlich sicher auf Papier.
Der Titel „Kronen Zeitung“ erschien zum ersten Mal am 2. Jänner 1900. Das Abo kostete eine Krone, woraus sich der Zeitungsname auch ableitet.
Die „Neue Kronen Zeitung“ wurde von Hans Dichand ab 10. April 1959 herausgegeben.
1969 folgte die Regionalausgabe in Oberösterreich, 1972 wurde die Steirerkrone aus der Taufe gehoben und 1974 war Salzburg an der Reihe.
Der Kärntner Krone 1983 folgte Tirol 1992. Heute gibt es Redaktionen in jedem Bundesland.
„Ich komme aus der Steinzeit...“
Wenn ich diesen Satz sage, meist beim Besuch von Schülergruppen in der Redaktion, ernte ich mildes Lächeln. Und dann erkläre ich, wie mich mein Chef damals suchte; im Jahr 1983. Da hat die Sekretärin eine lange Telefonnummer gewählt. Hinten die Eins - und bei mir hat es am Gürtel wenig später gepiepst. „Piep“ hieß: Melde Dich bei Gelegenheit. Die Zwei hinten, „Piep, piep“: Melde Dich bald. „Piep, piep, piep“ stand für „Sofort“. Und „Piep, piep, piep, piep“ gehörte meiner Frau ...
„Melde Dich“ bedeutete, eine Telefonzelle suchen, Münzen einwerfen, Nummer wählen. Das kann sich die „Generation Handy“ nicht einmal mehr vorstellen. Auch nicht, dass man nicht sofort alles wusste, postete, teilte. Ob’s da geruhsamer war, wollte ein aufgeweckter Kerl wissen. Weiß ich nicht. Vielleicht. Und wenn ja, wir wussten es nicht. Stressig war es immer. Damals wie heute.
Und zu den „guten alten Zeiten“ fällt mir ein Ausspruch von David Letterman ein, den Historiker Johannes Lebitsch seinem jüngsten Buch voranstellt: „Das wunderbare Gestern ist doch in Wahrheit nichts anderes als das gewöhnliche Heute in der verklärten Erinnerung von morgen.“
Trotzdem blicken wir zurück; auf 40 Jahre Zeitgeschichte, 40 Jahre „Krone“.
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