ÖVP, SPÖ und FPÖ liefern Peinlichkeiten über dünne Biere, warme Burger, billige Gartenhäuschen und böse Taliban. Die Festspielzeit ist eigentlich vorbei, aber das politische Sommertheater will kein Ende nehmen. Ein Überblick der größten Fehltritte und Peinlichkeiten.
Die drei größten Parteien ÖVP, SPÖ und FPÖ sorgen seit Wochen für Schlagzeilen, mit denen man einige Satiremagazine füllen könnte. ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer erhitzt aktuell die Gemüter mit Aussagen zur Kinderernährung. In einer geselligen Runde unter Parteifreunden meinte er sinngemäß, dass sich in Österreich alle Eltern ein warmes Essen für ihre Kinder leisten könnten.
Der abgehobene Bundeskanzler?
„Die billigste warme Mahlzeit ist ein Hamburger bei McDonald’s“, sagte der Kanzler und löste damit eine aufgeregte Debatte über kindliche Mangelernährung und die vermeintliche Abgehobenheit des Regierungschefs aus. Nur wenige Tage davor sorgte ein anderes Video von Nehammer für einen regelrechten „Sturm im Bierglas“.
Er wurde dabei gefilmt, wie er beim Ausseer Kirtag ein Krügerl ex austrank. Bevor aber jene, die davon begeistert waren, applaudieren konnten, wurde das vermeintliche Krügerl als mit Wasser verdünntes Achterl Bier enttarnt.
SORA-Institut stürzt mit SPÖ-Strategiepapier ab
Deutlich weniger lustig für die Akteure endete der letzte Aufreger im Dunstkreis der SPÖ. Nach einem unbeabsichtigt an die Öffentlichkeit gelangten „SPÖ-Strategiepapier“ vom Meinungsforschungsinstitut SORA musste Günther Ogris die Geschäftsführung zurücklegen. Der ORF beendet die Wahl-Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Die SPÖ hatte das Papier zwar nicht beauftragt, bekommt aber trotzdem die schlechte Nachrede.
Dabei bemühen sich die Roten auch aus eigener Kraft um negative Schlagzeilen. Seit Monaten fährt die SPÖ eine Kampagne gegen die Reichen und fordert landauf, landab Vermögenssteuern, während sich die Wiener Genossen nach einer Umwidmung zum Schnäppchenpreis exklusive Kleingärten am Badesee sichern.
FPÖ-Chef Kickl hat einen Klotz am Bein
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat derzeit ebenfalls recht wenig Freude mit einigen Parteifreunden. Eine Gruppe ehemaliger Funktionäre besuchte ausgerechnet die radikalislamischen Taliban in Afghanistan. Dem ehemaligen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer und dem Ex-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner droht nun sogar der Parteiausschluss. Noch unangenehmer für Kickl ist allerdings, dass sogar ein aktiver Mandatar an der Reise teilnehmen wollte.
Axel Kassegger legt seine Funktion als außenpolitischer Sprecher zurück. Der steirische Mandatar, der auch als Vorsitzender der Grazer FPÖ während der vergangenen Monate mit Negativ-Schlagzeilen zu kämpfen hatte, dürfte unter starkem Druck der Klubleitung gestanden sein. Denn Kickl schrieb in einer Aussendung, eine Abwahl des außenpolitischen Sprechers bei der kommenden Klubsitzung ohnehin beantragt zu haben: „Seine Einsicht und seinen jetzigen Rückzug als außenpolitischer Sprecher interpretiere ich als einen Akt der tätigen Reue.“
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