Die Wirtschaft klagt über Fachkräftemangel. Viele wollen im Pensionsalter weiter arbeiten, aber Fleiß wird in Österreich vom Versicherungssystem mit höheren Beiträgen „belohnt.“
Die Wirtschaft braucht dringend Arbeitskräfte, und viele Menschen würden gerne über das gesetzliche Pensionsalter hinaus arbeiten. Aber jene, die das tun, werden dafür vom Versicherungssystem bestraft. Sie zahlen nicht nur doppelt Krankenversicherung, sondern auch Pensionsversicherung. Die Beiträge zur Pensionsversicherung erhöhen zwar in Folge die Alterspension ab dem darauffolgenden Kalenderjahr, aber dabei geht es um „lächerliche Beträge von zwei bis drei Euro“.
Anspruch auf eine Pension aus diesen Beiträgen hat man erst nach 15 Jahren, erklärt Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec in der „Krone“. Sie fordert von der Regierung, das endlich zu ändern. „Ich unterstütze auch jede andere Art der steuerlichen Entlastung für arbeitende Pensionisten, wie etwa Steuerfreibeträge. Arbeiten muss sich lohnen", so Korosec.
Arbeitsgruppe der Regierung ohne Ergebnisse
Die Regierung hat Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe zu Anreizen für längeres Arbeiten eingesetzt, erreicht wurde bisher aber nichts. Aktuell arbeiten in Österreich rund 90.000 Pensionisten weiter. Laut einer Studie würde das Interesse an einem Weiterarbeiten in der Alterspension von sechs auf 39 Prozent steigen, wenn es steuer- und abgabenrechtliche Begünstigungen gäbe. Bei 100.000 Neupensionisten pro Jahr ergibt sich ein Potenzial von bis zu 40.000 zusätzlichen Arbeitskräften, rechnet Korosec vor.
Frühpensionisten dürfen nur 500 Euro verdienen
Die Höhe des Zuverdienstes ist in der regulären Alterspension nicht gedeckelt. Man kann verdienen, so viel man will, wird aber im Folgejahr Einkommensteuer nachzahlen müssen. Bei einer vorzeitigen Alterspension darf man nicht mehr als 500 Euro dazuverdienen.
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