Der ehemalige ÖVP-Bundesrat und Rechtswissenschafter Herbert Schambeck ist mit 90 Jahren gestorben. Er galt jahrzehntelang als Verbindungsmann konservativer Kreise in den Vatikan, wie Kathpress berichtete. „Mit ihm verlieren wir einen großen Österreicher“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer Aussendung.
Schambeck wurde am 12. Juli 1934 in Baden bei Wien geboren. Bis 2002 war der promovierte Jurist Universitätsprofessor für öffentliches Recht, politische Wissenschaften und Rechtsphilosophie an der Universität Linz. Von 1969 bis 1997 war er zudem als ÖVP-Mandatar im Bundesrat tätig, mehrmals war er auch dessen Vorsitzender beziehungsweise Präsident. Von 1993 bis 2009 war Schambeck Konsultor des Päpstlichen Rates für die Familie. Von Johannes Paul II. wurde er zum Päpstlichen Ehrenkämmerer ernannt.
„Mensch mit festem Wertefundament“
Dennoch stritt der Politiker ab, bei den Bischofsernennungen von Hans-Hermann Groer und Kurt Krenn eine Rolle gespielt zu haben. Schambeck habe „stets mit ganzer Kraft an einer positiven Gestaltung unserer Gesellschaft gearbeitet“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Die Volkspartei werde seine Verdienste um die Republik und Partei für immer schätzen. Von „Zeichen, die im Gedächtnis unseres Landes nachwirken werden“, sprach Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einer Aussendung (ÖVP).
„Er war nicht nur ein brillanter Jurist und Politiker, sondern auch ein Mensch mit festem Wertefundament und einer unerschütterlichen Liebe zu Österreich und besonders zu seinem Heimatbundesland Niederösterreich.“ Schambeck war Ehrenbürger in seiner Geburtsstadt Baden. Dort wird er am 11. Oktober auch am Stadtfriedhof begraben, ab 15 Uhr ist die Totenmesse geplant.
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