Seit zehn Jahren gibt es in der Steiermark eine Antidiskriminierungsstelle. Leiterin Daniela Grabovac zog bei einem Medientermin Bilanz über ein Jahrzehnt Arbeit: 7380 Menschen haben sich seit 2013 mit ihren Anfragen gemeldet.
Vor zehn Jahren wurde in der Steiermark mit der Antidiskriminierungsstelle ein österreichweit einmaliges Angebot geschaffen - unbürokratisch kann man sich dort melden, wenn man sich diskriminiert fühlt oder Fälle von Diskriminierung beobachtet. 7380 Anfragen gingen seitdem bei der von Daniela Grabovac geleiteten Stelle ein: „Anfangs wurden uns vor allem Fälle gemeldet, die im öffentlichen Raum passiert sind - Beschimpfungen, Attacken. Aber schon bald kamen Fälle dazu, weil Menschen etwa wegen ihrer ethnischen Herkunft keine Wohnung bekamen, wegen ihrer Homosexualität nicht Blut spenden durften oder wegen ihres Alters keinen Kredit mehr bekamen.“ In einigen dieser Fälle konnte man politisch auch für positive Veränderung sorgen.
BanHate-App seit fünf Jahren
Seit 2017 hat man mit der BanHate-App die Aktivitäten auch aufs Internet erweitert: Seitdem wurden 13.450 Hass-Postings gemeldet und bearbeitet. „Aktuell merken wir, dass der Ton rauer wird. Vor allem Klima-Aktivisten und queere Personen sehen sich mit massivem Hass konfrontiert.“
Und es wird wohl nicht besser werden: „Im kommenden Jahr wird in der Steiermark gewählt, da wird sich der Ton in der Politik verschärfen - und das spiegelt sich dann auch auf der Straße und in den sozialen Medien wider“, beobachtet Grabovac. Der häufigste Grund für Diskriminierung ist und bleibt die ethnische Herkunft.
In Graz wurden die meisten Fälle gemeldet
Dass der mit Abstand größte Teil der Fälle (67%) in Graz gemeldet wird, bedeutet übrigens nicht, dass es am Land keine Diskriminierung gibt: „Dort sind die sozialen Netze enger und deshalb dürfte es wohl mehr Hemmungen geben, einen Vorfall zu melden“, sagt Grabovac.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.