Der Ausflug einer Seniorengruppe aus dem steirischen Frauental endete beinahe in einer Tragödie: Das Fahrzeug stand auf der Kippe und drohte, in die Tiefe zu stürzen. Erfahrene Feuerwehrkameraden im Bus behielten aber die Nerven.
Nicht auszudenken, wenn da einige im Bus Panik bekommen hätten: „Das hätte sehr böse enden können“, sagt Wolfgang Fellner, der Kommandant der Feuerwehr Schamberg.
Der Tagesausflug einer Seniorengruppe aus der weststeirischen Gemeinde Frauental endete am Mittwoch dramatisch: Nur etwas mehr als einen Kilometer vor einem Buschenschank, wo man noch einkehren wollte, geriet der Bus auf einer schmalen Gemeindestraße zu weit nach rechts - vermutlich, weil ein Pkw entgegenkam. Der Bus stand daraufhin in bedenklicher Schieflage und drohte, über einen Abhang in die Tiefe zu stürzen.
Erfahrene Feuerwehrler behielten die Ruhe
Zum Glück befanden sich unter den Passagieren auch erfahrene Feuerwehrkameraden. „Sie haben gut reagiert und alle aufgefordert, ruhig zu bleiben und sich nicht zu bewegen“, berichtet Fellner. Ansonsten wäre der Absturz wohl unvermeidlich gewesen. Nach gut 20 Minuten gelang es der Feuerwehr, mit einer Seilwinde und einem Teleskoplader den Bus zu stabilisieren und eine Öffnung zu schaffen. So konnten alle Fahrgäste unverletzt geborgen und im Rüsthaus - auch psychologisch - versorgt werden.
Wenn sich die Menschen im Bus falsch verhalten hätte, hätte das böse enden können.
Feuerwehrkommandant Wolfgang Fellner
„Noch einmal Geburtstag feiern“
Die Situation war durchaus dramatisch: „Einige werden wohl noch einmal Geburtstag feiern“, meint Fellner. Ein Teil der Gruppe ließ sich aber noch die Buschenschankjause schmecken, später konnte man die Wertgegenstände und Wohnungsschlüssel aus dem Wrack holen.
Die Unfallstelle selbst ist übrigens als heikel bekannt. Bisher mussten aber laut Feuerwehr nur Autos aus dem Graben geborgen werden. Diesmal war der Einsatz für die 60 Kameraden erst nach mehr als vier Stunden beendet.
Schwarze Serie an Busunfällen
Die unheimliche Serie an schweren Busunfällen in diesem Jahr geht somit weiter. Im Frühjahr stürze etwa in Schladming ein Bus mit einer deutschen Polterrunde in die Tiefe, der Chauffeur und der Bräutigam starben. Ein Todesopfer forderte auch ein Flixbus-Unfall im September in Kärnten. Und gleich 21 Menschen ließen bei einem schweren Unfall Anfang Oktober im italienischen Venedig ihr Leben. Wie nun bekannt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Chef der Busfirma und zwei Beamte.
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