Jugendkriminalität und Gewalt an Schulen beschäftigt aktuell Österreich. Zahlen der Straftaten stiegen in den vergangenen Jahren massiv an, sowohl bei strafmündigen als auch unmündigen Kindern. FPÖ bringt Idee von „Erziehungscamps“ wieder aufs Tapet.
Die Gewalt an Schulen in der Steiermark und ganz Österreich wird immer mehr, wir haben darüber berichtet. So regte etwa der Fall einer Grazer Volksschülerin auf, die auf Pädagogen einprügelte und nicht unter Kontrolle zu bringen war. Hunderte Suspendierungen gibt es deswegen jedes Jahr, alleine in der Steiermark waren es im vergangene Schuljahr 70.
Lehrer fühlen sich in derartigen Situationen oft alleine gelassen. Aber wie kann man das Problem in den Griff kriegen? „Den Eltern Beihilfen streichen“, schlug eine Pädagogin gegenüber der „Krone“ vor.
„Camps“ für junge Menschen
Einen etwas radikaleren Ansatz hat die steirische FPÖ. Sie will „Erziehungscamps für gewalttätige Jugendliche“, wie Bildungssprecher und Landtagsabgeordneter Stefan Hermann wissen ließ. Wie sollen diese genau aussehen?
In einem Antrag, den die Freiheitlichen in den Landtag einbrachten, steht zu lesen: „Die Etablierung von Erziehungscamps als zusätzliche Vorstufe zum Strafvollzug bietet die Möglichkeit, disziplinäre Erziehung von jungen Menschen mit der intensiven pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen zu verbinden und somit eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.“
Wer über 14 Jahre alt ist, wiederholt straffällig wird, aber noch nicht ins Gefängnis muss, komme für solche „Camps“ infrage, sagt Hermann. „Das wurde schon 2008 politisch diskutiert, aber man ist davon abgekommen - heute sehen wir, es war der falsche Weg.“
„Neues Umfeld“
Problem-Jugendliche würden für einige Wochen bewusst „in ein neues Umfeld gebracht werden“, sagt ein Sprecher. „Begleitet von pädagogischen Maßnahmen.“ Derartige Modelle gebe es in anderen Ländern wie Frankreich bereits. Im Landtag habe man dazu ein ganzes Maßnahmenpaket eingebracht.
Außerdem schlägt Hermann vor, die Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre herabzusetzen. „Dann müsste man natürlich auch die Sanktionen anpassen.“ Suspendierungen von Schulen hätten oft einen gegenteiligen Effekt, sagt der FPÖ-Politiker. „Dann ist der junge Bursche zwei Wochen zuhause und wenn er zurückkommt wird er gefeiert wie ein Held.“
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