Auf der Grafenbergalm im Gemeindegebiet von Haus im Ennstal steht seit Freitagnachmittag ein Wald in Flammen. Der Löscheinsatz musste am Freitag wegen Dunkelheit abgebrochen werden und über Nacht haben sich die Flammen ausgebreitet. Bis zu 130 Einsatzkräfte und acht Hubschrauber standen zeitweise im Einsatz. Samstagabend schien das Feuer zunächst unter Kontrolle, „Brand aus“ konnte aber noch nicht gegeben werden.
Ein Wanderer entdeckte am Freitag gegen 14.30 Uhr den Brand auf der Grafenbergalm, sofort verständigte der Mann die Feuerwehr. Unermüdlich kämpften am Freitag insgesamt 60 Kräfte der Feuerwehren Ramsau und Weißenbach sowie des Waldbrandstützpunkt Aigen gegen die Flammen - mit Luftunterstützung konnte das Feuer so zumindest auch eingedämmt werden, die Löscharbeiten mussten am Freitag allerdings wegen Dunkelheit abgebrochen werden.
Einsatz geht weiter
Samstagfrüh ging es für die „Florianis“ wieder auf den Berg. „Aktuell läuft gerade die Lagebesprechung“, erzählt Christoph Schlüßlmayr, Feuerwehrsprecher für den Bezirk Liezen, in der Früh der „Krone“. Über Nacht hat sich das Feuer auf die doppelte Fläche von etwa einem Hektar ausgebreitet. Die Einsatzleitung liegt bei der Feuerwehr Weißenbach, die am Samstag von den Feuerwehren Ramsau und Schladming unterstützt wurde. Die Löschmaßnahmen werden durch insgesamt acht Hubschrauber des BMI und des Bundesheeres unterstützt. Verletzt wurde bisher noch niemand. Die Brandursache ist bisher noch unklar.
Am Nachmittag war die Brandbekämpfung noch voll im Gange. Insgesamt waren rund 130 Einsatzkräfte dabei. „50 Kameraden führen Löschmaßnahmen vom Boden aus durch, sie werden dabei von sechs Hubschraubern unterstützt. Zwei Hubschrauber sorgen für Wassernachschub“, berichtete Schlüßlmayr. Das Gelände ist extrem steil, was die „Bodenbekämpfung“ äußerst schwierig gestaltet. „Aktuell sind keine Flammen mehr sichtbar, es herrscht aber weiter starke Rauchentwicklung.“ Um auch alle Glutnester zu bekämpfen, müssen die Feuerwehrleute den Boden in mühevoller Arbeit umgraben. Die Löscharbeiten werden heute wohl noch bis in die Abendstunden dauern. „Wir sind aber vorsichtig optimistisch, dass wir es schaffen“, so Schlüßlmayr.
Am Abend schien das Feuer dann vorerst unter Kontrolle. „Wir setzen zusätzlich noch auf den angekündigten Regen“, so Georg Kraml von der Feuerwehr Ramsau. „Brand aus“ konnte noch nicht gegeben werden. Sonntag früh wird die Lage erneut evaluiert.
Heuer „nur“ 91 Waldbrände
Die Waldbrandsaison ist laut Experten eigentlich schon vorbei. Doch aufgrund der Trockenheit der letzten Wochen und den ungewöhnlich hohen Temperaturen auch auf den Bergen konnten sich die Flammen im Ennstal ausbreiten. Dabei war die heurige Waldbrandsaison laut BOKU Wien mit 91 dokumentierten Bränden bis Mitte September das brandschwächste Jahr seit 2005 (damals 85 Waldbrände).
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