Gut 11.000 steirische Mieter sollten ab Oktober vom neuen Wohnbonus profitieren. Nicht alle erkennen aber die gewünschte Reduktion ihrer Miete. Was dahinter steckt.
Nicht weniger als 122 Millionen Euro wiegt das Wohnpaket, welches die Landesregierung vor den Sommerferien geschnürt hat. Ein Eckpfeiler ist der Wohnbonus: Profitieren sollen davon etwa 11.000 steirische Mieter, die in seit 2015 errichteten geförderten Wohnungen leben. Denn durch die stakkatoartigen Zinserhöhungen ist auch ihre Miete zuletzt deutlich gestiegen.
Ab Oktober sollte der Wohnbonus automatisch wirksam werden, Mieter müssen sich um nichts kümmern, so das Versprechen, das auch die SPÖ in persönlichen Briefen abgab. Doch manche Betroffene konnten keine nennenswerte Reduktion ihrer Miete feststellen, wie Meldungen in sozialen Medien, aber auch Zuschriften an Parteien zeigen.
Warum nicht alle den Bonus erhalten
Von Einzelfällen spricht SPÖ-Wohnbausprecher Wolfgang Moitzi gegenüber der „Krone“, alle hätten sich bisher aufklären lassen. Zumeist seien Mieterhöhungen mit dem Beginn des Wohnbonus’ zeitlich zusammengefallen, womit es auf den ersten Blick keine oder kaum eine Reduktion der Miete gab.
Nicht umfasst seien zudem Wohnungen, wenn die Genossenschaften einen Kredit mit Fixverzinsung aufgenommen haben (diese steigen ja nicht) sowie jene, bei denen eine niedrigere Richtwertmiete gilt. Diese Auskunft erhielt die „Krone“ auf Anfrage auch aus dem Büro von ÖVP-Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer.
Noch mehr Verunsicherung
Kritik an den Briefen der SPÖ an die Mieter übt der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek: Diese „teils irreführenden, parteipolitisch motivierten Informationen“ würden zu noch mehr Verunsicherungen führen. „Aus unserer Sicht hätte es vor Monaten eine tatsächlich wirksame Mietpreisbremse seitens des Bundes gebraucht.“
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