Ein Leben lang im gleichen Betrieb arbeiten - das hat heutzutage Seltenheitswert. In einer oststeirischen Firma sieht die Sache anders aus. Heuer gehen drei Mitarbeiter in Pension, die ihre ganzes Berufsleben im selben Unternehmen verbacht haben.
Als Lehrling eintreten und nach fast 50 Jahren bei der gleichen Firma in Pension gehen - gerade für viele junge Menschen ist das heutzutage völlig undenkbar. Bei älteren Semestern kommt das durchaus noch vor, hat aber inzwischen auch schon Seltenheitswert. Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Vor allem junge Arbeitnehmer wechseln immer häufiger den Job, viele Firmen kämpfen mit Fluktuation.
Von den 1970er-Jahren bis heute
In diesem Licht erscheint der aktuelle Abschied dreier Mitarbeiter einer Fürstenfelder Installationsfirma schon als kleine Sensation: Die Oststeirer Christian Großschädl und Günter Riegler sowie der Burgenländer Walter Perl haben ihre Karrieren in den 1970er-Jahren im Familienbetrieb Gutmann Installationen begonnen und sind dem Unternehmen bis heute treu geblieben.
„Damals hatte man noch richtig Respekt“
Christian Großschädl, seit wenigen Tagen im wohlverdienten Ruhestand, erinnert sich an die Anfänge seiner Installateur-Lehre im Jahr 1977: „Mit den damaligen Lehrherren war das kein Kinderspiel, da hat man noch richtig Respekt gehabt. Mit Gesellen war man natürlich per Sie“, erzählt der 61-Jährige.
Die Arbeit sei körperlich sehr fordernd gewesen: „Damals wurde noch viel mehr gestemmt, oft noch ohne Maschinen.“ Mit den Jahren hat sich der Oststeirer in der Firma bis zum Bauleiter hochgearbeitet und war auch Lehrlingsausbilder. „Hier hat sich leider vieles zum Schlechten entwickelt. Viele können nicht mal mehr Grüßen, geschweige denn dass sie Interesse an der Arbeit haben“, sagt Großschädl.
Den neuen Lebensabschnitt will der Steirer einmal gemütlich angehen - relativ, denn: „Langweilig wird mir mit fünf Enkel sicher nicht.“
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