Vorfall bei Maturaball

„Die Polizei im Bezirk Liezen ist unterbesetzt“

Steiermark
06.11.2023 07:00

Nach einem Vorfall bei einem Maturaball in Liezen - ein 17-Jähriger hatte einen Security-Mitarbeiter attackiert - gibt es jetzt Kritik. Die Polizei sei spät eingetroffen, weil in der Bezirkshauptstadt keine Beamten verfügbar waren.  SPÖ-Mandatarin Michaela Grubesa will nun Antworten vom Innenminister.

Eine große Schar von Besuchern hatte diesen Vorfall Mitte Oktober beobachtet und war schockiert: Wie damals berichtet, raste ein junger Syrer mit seinem Rad zwischen einer Gästegruppe eines Maturaballs in Liezen durch. Ein Security-Mitarbeiter stoppte den Rowdy vor der Ennstalhalle, in der rund 1500 Menschen feierten. Daraufhin zückte der 17-Jährige ein Messer und führte Schnittbewegungen auf Bauchhöhe des Sicherheitsmannes durch. Zwei Kollegen eilten dem Attackierten zu Hilfe, fixierten den Burschen am Boden und wählten den Polizei-Notruf.

 „Offenbar mussten erst zwei Streifenwagen aus Trieben und sogar Bad Mitterndorf angefordert werden, weil in der Bezirkshauptstadt selbst keine Beamten verfügbar waren“, schüttelt die Politikerin den Kopf. „Und das bei einer Großveranstaltung mit Hunderten Menschen!“

„Der Mann schimpfte und tobte minutenlang“
„Er schimpfte und tobte, und das minutenlang“, schildert ein Liezener. „Viele der jungen Leute, die die Szenen beobachtet hatten, waren fassungslos, dass die Polizei erst so spät eintraf und den Mann festnahm“, berichtet auch Michaela Grubesa, SPÖ-Abgeordnete aus dem Bezirk Liezen, der „Krone“

Michaela Grubesa (Bild: Christian Jauschowetz)
Michaela Grubesa
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Es liegt die Vermutung nahe, dass die Feuerwehr Aufgaben der Polizei übernehmen muss, und dass diese unterbesetzt ist.

Michaela Grubesa, SPÖ-Abgeordnete, Bezirk Liezen

Die 34-Jährige will auch einen weiteren Einsatz der Exekutive in ihrer Region hinterfragen. Die Polizei forderte jüngst die Freiwillige Feuerwehr an, um eine Wohnung eines Verdächtigen, der mit Drogen zu tun hatte, aufzubrechen. Da sei aber eigentlich nicht die ureigenste Aufgabe der Florianis - eine Wohnungsöffnung durch die Kameraden werde lediglich bei „Gefahr im Verzug“ durchgeführt, heißt es aus Feuerwehrkreisen zu dieser Not-Anforderung.

„Innenminister wird sich verantworten müssen“
„Es liegt die Vermutung nahe, dass die Feuerwehr immer wieder Aufgaben der Polizei übernehmen muss, und dass diese hoffnungslos unterbesetzt ist“, kritisiert Grubesa. Das sei vor allem in der Obersteiermark - besonders im Bezirk Liezen - der Fall. „Unser Nationalratsklub wird dazu eine Anfrage stellen und Aufklärung verlangen. Innenminister Gerhard Karner wird sich dazu verantworten müssen!“

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