St. Pöltner Grüne kritisieren eine seit 1000 Tagen fehlende Baumschutz-Verordnung in St. Pölten und protestieren nun sichtbar für das Wohl von Fichten und Co. Die SPÖ sieht darin lediglich eine „wunderschöne plakative Forderung“.
Die Grünen in St. Pölten sind überzeugt: „1000 Tage warten sind genug!“ Konkret sprechen sie damit die Baumschutzverordnung an, die laut Öko-Partei von der absolut regierenden SPÖ blockiert werde. „Beim Betonieren zücken sie die Muskeln, wenn es um den Baumschutz geht, duckt sich die Mehrheitspartei aber weg“, ärgert sich Gemeinderat Fabian Schindelegger.
Die Verordnung würde eine Bewilligungspflicht für das Fällen eines Baumes vorsehen, die es nur bei triftigen Gründen geben würde. Für einen entfernten Baum müssten fünf neue gesetzt werden. Das gelte auch auf Privatgrund.
Die Stadt setzt viele erhebliche Schritte im Klimaschutz. Österreich wartet aber schon seit über 1040 Tagen auf ein Klimaschutzgesetz.
Harald Ludwig, SPÖ-Vizebürgermeister von St. Pölten
Wie lange (über)leben sie?
Um ihre Forderung nach einer raschen Umsetzung zu bekräftigen, wurden nun Schilder an zahlreichen Eichen, Linden und Co. in der Landeshauptstadt angebunden. „Sie alle müssen sich heute in St. Pölten die Frage stellen, wie lange sie noch (über)leben werden“, betont Schindelegger.
Vizebürgermeister Harald Ludwig (SPÖ) sieht darin lediglich eine „wunderschöne plakative Forderung“. Die Stadt pflanze nämlich bereits jetzt anstelle eines jeden für ein städtisches Projekt entfernten Baumes drei neue. „Weil die Verordnung auch auf Privatgrund gelten würde, könnte es aber eine erhebliche Einschränkung der Eigentumsrechte darstellen“, so Ludwig, der auch auf den bürokratischen Aufwand und zusätzliche Kosten durch diese Verordnung hinweist.
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