„Fürchten uns nicht“

So will SPÖ neuerliche Wahl-Blamage verhindern

Politik
11.11.2023 06:00

Die SPÖ geht am Samstag und Sonntag in ihren 46. Bundesparteitag und es wird der erste sein, an dem sich Andreas Babler als Solo-Kandidat zum Parteivorsitzenden küren lässt. Nach dem Desaster bei der Kampfabstimmung um den Parteivorsitz zwischen ihm und Hans Peter Doskozil im Juni darf bei der Wahl des SPÖ-Chefs dieses Mal nichts schieflaufen.

Die Leitung der Wahlkommission hat ein junger Jurist aus Niederösterreich übernommen. Der 33-jährige Mirza Buljubasic arbeitet im Büro des niederösterreichischen Parteivorsitzenden und Landesrat Sven Hergovich.

„Wir fürchten uns nicht, wir sind gut vorbereitet“
Er zeigt sich gegenüber der „Krone“ überzeugt, dass alles korrekt ablaufen wird. „Wir fürchten uns nicht, wir sind gut vorbereitet.“

Mirza Buljubasic (Bild: SPÖ Amstetten/Daniel Schalhas)
Mirza Buljubasic

Unterstützung bekommt Buljubasic von Robert Stein, der bis zu seiner Pensionierung fast 20 Jahre lang der oberste Wahlrechtsbeamte im Innenministerium war. Er wurde von der SPÖ Wien für die Wahlkommission nominiert.

Robert Stein (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Robert Stein

Im Juni wurden die Namen vertauscht
Beim Parteitag im Juni war Doskozil mit 53 Prozent zum Sieger erklärt worden. Doch fehlte im offiziellen Ergebnis eine Stimme. Das führte zu einer Nachzählung. Bei dieser stellte sich dann heraus, dass die Stimmen vertauscht worden waren und Babler gewonnen hatte.

Andreas Babler, der sich beim kuriosen Parteitag in Linz quasi erst im Nachspiel durchgesetzt hat, muss sich erstmals alleine vor den Delegierten beweisen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Andreas Babler, der sich beim kuriosen Parteitag in Linz quasi erst im Nachspiel durchgesetzt hat, muss sich erstmals alleine vor den Delegierten beweisen.
Babler und Doskozil beim Parteitag im Juni in Linz (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Babler und Doskozil beim Parteitag im Juni in Linz

Der 46. Bundesparteitag am Samstag und Sonntag findet in der Grazer Messe statt. Babler muss sich erstmals alleine vor den rund 600 Delegierten beweisen. Auch wenn die Partei weiter alles andere als geeint ist, müsste er ein besseres Ergebnis schaffen, als es Pamela Rendi-Wagner bei deren letzten Antreten 2021 gelungen ist - das waren 75,3 Prozent.

Doskozil kommt nicht nach Graz
Interessant wird, wie die Kandidaten aus Wien bzw. dem Burgenland bei der Wahl zu Präsidium und Vorstand abschneiden. Beiden Lagern könnten empfindliche Streichungen drohen. Die Landesparteichefs Michael Ludwig und neuerlich Hans Peter Doskozil treten gleich gar nicht an. Die burgenländische Parteispitze lässt den Parteitag soundso aus und widmet sich Veranstaltungen zum Landesfeiertag.

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