Mit dem Gasthaus Ertl in Gratwein schließt wieder ein Traditionsbetrieb seine Pforten. Seit 2012 haben in der Steiermark mehr als 500 Gastrobetriebe die Schotten dicht gemacht.
Der Ertl in Gratwein ist eines der großen Traditionsgasthäuser im Grazer Norden. Ganze Generationen von Stammgästen verließen satt und zufrieden das markante blaue Haus unweit des Bahnhofs. Doch damit ist es nun bald vorbei. Nach stolzen 55 Jahren schließt der Betrieb mit Ende des Jahres seine Pforten.
„Speziell in der Gastro hat es in den letzten Jahren einen großen Wandel gegeben. Letztlich waren mehrere kleine Gründe ausschlaggebend, die zu dieser Entscheidung geführt haben“, erklärt Michaela Hörmann, die gemeinsam mit ihrer Tochter Kristin seit dem vorigen Frühjahr das Lokal führt. Davor ist Lebensgefährte Günther Ertl in Pension gegangen. „Und der Günther und die Mama haben es einfach verdient, sich jetzt einmal zur Ruhe zu setzen und die Zeit auch etwas zu genießen“, lächelt die Tochter.
Vor allem die Personalfindung ist in der gesamten Branche immer schwieriger geworden. Wobei man beim Ertl betont, das Glück gehabt zu haben, dass man sich über die Jahre auf eine tolle, treue und eingespielte Mannschaft verlassen durfte. Der Essensdienst auf Rädern, mit dem speziell viele ältere Bewohner aus der Umgebung versorgt werden, bleibt übrigens aufrecht - ebenso das Catering-Angebot.
„Ein großes Danke an unsere tollen Gäste, die uns über viele Jahre die Treue gehalten haben. Und vor allem ein großes Dankeschön an unsere Mitarbeiter.“
Familie Ertl-Hörmann
Das Wirtesterben in der Steiermark ist damit jedoch um ein weiteres Kapitel reicher. Gab es im Jahr 2012 noch mehr als 1500 Gasthäuser in unserem Bundesland, sind es aktuell nur noch rund 1000. Am gestrigen Samstag hat zum Beispiel auch der Schusterbauer in Maria Lankowitz das Licht in der Küche für immer abgedreht, bereits Anfang des Monats hat auch das Gasthaus Kapitel in Kainach geschlossen.
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