Zum Abschluss des Parteitages hat die SPÖ auf Europa geblickt. Andreas Babler hat die anstehende EU-Wahl zu einer „Hauptwahl“ ausgerufen. Spitzenkandidat Andreas Schieder will eine Wende in Österreich einleiten.
Andreas Schieder wird die SPÖ wieder als Spitzenkandidat in die EU-Wahl führen. Die Delegierten haben der Kandidatenliste am zweiten Tag des SPÖ-Bundesparteitags in Graz am Sonntag grünes Licht gegeben. Schieder erhielt 89,8 Prozent. Auf dem zweiten Platz der Liste für die Wahl im Juni steht wieder die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Evelyn Regner, sie bekam 96,9 Prozent.
Für Unstimmigkeiten im Vorfeld sorgte die Besetzung der dahinter liegenden Listenplätze, was die burgenländische Landesorganisation sogar zu einem Kandidatenverzicht motivierte.
„Die Wahlen für die Europäische Union sind Hauptwahlen für die Sozialdemokratie“, erklärte Babler in Graz. Der SPÖ-Chef sieht rote Europapolitik als Gegenmodell zur „Festung Europa“. Nach vergangenen Schimpftiraden über die EU, hat er sich in Graz zum Staatenbund bekannt.
Die EU sei eigentlich ein zutiefst sozialdemokratisches Projekt, gehe es doch um die „Vision, dass wir gemeinsam stärker sind“.
Der Parteitag in Graz zum Nachlesen:
Babler positionierte sich als Alternative zu Kickl
In seiner Bewerbungsrede am Samstag vor knapp 600 Delegierten und 400 Gästen in der Grazer Messe hatte Babler seine Partei als einzige Alternative zu einem Kanzler Herbert Kickl (FPÖ) positioniert. Eine Stunde sprach der alte und neue Vorsitzende in dem ihm eigenen Stil, schnell, laut und ohne Scheu vor Pathos.
Seine bisherige Bilanz nach „fünf außergewöhnlichen Monaten“ mit 16.000 neuen Mitgliedern war erwartungsgemäß positiv: „Wir haben die Themenführerschaft geschafft.“ Denn man sei nun eine Sozialdemokratie, die wieder klare Kante zeige, die eine klare Sprache spreche und die sich vor nichts und niemandem fürchte.
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