Ein Großfeuer wütete in der Nacht auf Sonntag im Ortszentrum von Aschau bei Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel) und drohte auf benachbarte Gebäude überzugreifen. Mit einem Großaufgebot an Feuerwehrleuten wurde Schlimmeres verhindert. Doch der Hof eines Bauern brannte nieder. Er steht vor den Trümmern seiner Existenz - wenige Wochen vor Weihnachten.
„Ich sage das nicht oft, aber heute bin ich ganz besonders stolz auf meine Burschen und Mädchen. Wenn sie nicht so schnell gewesen wären, würde Aschau heute anders aussehen.“ Diese ehrlichen Worte sprach Thomas Müller, Kommandant der örtlichen Feuerwehr und Einsatzleiter nach dem Großfeuer in der Nacht auf Sonntag, das den Hof eines Bauern mitten im Kirchberger Ortsteil Aschau in Schutt und Asche legte.
Scheiben platzten in der Hitze
Vier Nachbarn wurden evakuiert, weil die Hitze deren Häuser ansengte. Scheiben gingen zu Bruch, Dächer und Fassaden wurden beschädigt. „Aber sonst ist den Nachbarn nichts passiert“, schildert der Kirchberger Bürgermeister Helmut Berger. Erst Sonntagnachmittag, als „Brand aus“ gegeben werden konnte, durften sie in ihre Häuser zurück.
Der betroffene Bauer kann sich der Unterstützung durch die Gemeinschaft sicher sein. Das ganze Dorf ist durch das Erlebte zusammengerückt.
Helmut Berger, Bürgermeister von Kirchberg
Existenz vernichtet in wenigen Stunden
Schlimmer erwischt hat es den „Kienbauern“: Er musste zusehen, wie binnen Stunden seine Existenz vernichtet wird. „Und das fünf Wochen vor Weihnachten“, bedauern Einsatzleiter Müller und Bürgermeister Berger im „Krone“-Gespräch. Gemeinsam mit dem Nachbarn, der das laute Prasseln des Feuers gehört hatte, gelang es dem Landwirt gegen 22 Uhr, 15 Rinder aus dem Stall in Sicherheit zu bringen. „Die restlichen fünf holten wir mit schwerem Atemschutz“, berichtet Müller.
Stundenlanger Kampf gegen Glutnester
Die ganze Nacht und den halben Sonntag lang kämpften er und seine mehr als 200 Feuerwehrleute aus Aschau und den benachbarten Gemeinden mit 28 Fahrzeugen gegen den brennenden Hof mitten im Ort. „Wir mussten auch das Doppeldach öffnen, unter dem sich das Feuer ausgebreitet hatte, und das gelagerte Heu entfernen“, berichtet Müller.
Feuerwehr hatte kurze Anfahrt
Ein Vorteil bei der Brandbekämpfung war, dass die Feuerwehr so schnell am Einsatzort war. Das Feuerwehrgebäude liegt zum Glück lediglich nur rund 700 Meter vom Dorfzentrum entfernt: „Wir waren vier Minuten nach dem Sirenenalarm vor Ort.“
Zusammenhalt im Ort
„Die Feuerwehrleute sind die Helden des Tages“, resümiert der Dorfchef, „sie haben ein noch größeres Drama verhindert. Es gibt keine Personenschäden, kein Tier ist ums Leben gekommen.“ Der Bauer sei bei Verwandten untergekommen. „Er kann sich auf den Zusammenhalt verlassen. Das ganze Dorf ist zusammengerückt!“ Die Brandursache ist noch unklar.
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