Sollen das vorläufig illegale Automatenspiel in Salzburger legalisiert werden oder nicht? Ein Kenner der Szene vertritt ganz klare Ansichten und weist auf die enormen Kosten für den Steuerzahler bei der Aufdeckung illegaler Spielhöllen hin.
Das kleine Glücksspiel, jenes an den Automaten, soll laut Plänen von Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) legalisiert werden. Löst das alle Probleme oder macht es sie sogar größer? Auf Letzteres tippt die Opposition. Etwa David Egger (SPÖ):
„Eine Legalisierung ist in meinen Augen eine Vollkatastrophe. Kindern und Jugendlichen, die an legalen Wettspielbetrieben vorbeigehen, bekommen noch einen Zusatzanreiz. Besserer Spielerschutz? Schön und gut – aber Präventivmaßnahmen sind das bestimmt keine!“
Siegfried Vorderegger sieht das anders. Er betrieb einst ein Sportwettenbüro, ist nun Branchensprecher der Automatenkaufleute, gerichtlich zertifizierter Sachverständiger etwa für Glücksspieleinrichtungen.
Für Behörden ist es extrem schwer, Beweise zu finden, Verfahren zu führen gegen illegale, oft aus dem Ausland operierende Betreiber.
Siegfried Vorderegger, Branchenobmann der Salzburger Automatenkaufleute
Bild: markushuber.net
Aufspüren und Vollzug gehen extrem ins Geld
„Wir kriegen die Illegalität nicht in den Griff, das ist das große Problem“, sagt der Ex-Obmann des FC Bergheim. Er hält eine Legalisierung für sinnvoll und notwendig: „Für Behörden ist es extrem schwer, Beweise zu finden, Verfahren zu führen gegen illegale, oft aus dem Ausland operierende Betreiber. Die Sorge, man werde mit Automaten bei einer Legalisierung überschwemmt, teile ich auch nicht.“
Vorderegger erklärt weiters: „Pro 1200 Einwohner ist ein Automat erlaubt. Das wären in Salzburg gut 400 Stück. Legale Betriebe hätten eine Direktanbindung ans Finanzamt, alles wäre online überprüfbar, es gäbe geschultes Personal, Transparenz. Jeder Konzessionär müsste eine Fülle an Auflagen erfüllen. Da schaut man genau darauf, was man tut. Wenn nichts passiert, werden Illegale die Behörden indes weiter an der Nase herumführen.“
Einen Punkt vermisst er in der Diskussion: das Internet. „Kriminelle versuchen ihre Spieler längst auf illegale Online-Plattformen abzuziehen. Da wird es dann wirklich problematisch.“
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