Nächtliches Problem

Immer weniger Tierärzte machen Notdienste

Kärnten
18.11.2023 06:01

Nachdem die Kärntner Tierrettung ihre Dienste einschränkt, lastet auf den wenigen Tierärzten, die Notdienste anbieten, noch mehr Druck.

Eine Schreckensnachricht ereilte diese Woche viele Tierbesitzer: Die Kärntner Tierrettung stellt ihre Nachtbereitschaftsdienste mit Mitte November ein (wir berichteten). Grund dafür seien neben finanziellen Engpässen vor allem auch überlastete Mitarbeiter und fehlende Unterstützung durch die öffentliche Hand.

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Die paar Tierärzte, die in Kärnten noch Notdienste machen, sind nun umso mehr gefordert. Auf Dauer wird das schwer gehen.

Georg Rainer, Veterinärmediziner

Doch was bedeutet das für Herrl und Frauerl? Was tun, wenn der geliebte Vierbeiner zwischen 22 und 8 Uhr plötzlich Beschwerden hat und medizinische Versorgung benötigt? Angeraten wird, Polizei, Feuerwehr oder diensthabende Tierärzte aufzusuchen - doch das ist gar nicht so einfach.

Was, wenn das geliebte Tier in der Nacht einen Mediziner braucht? (Bild: Andreas Fischer)
Was, wenn das geliebte Tier in der Nacht einen Mediziner braucht?

Immer weniger Tierärzte in der Nacht erreichbar
Georg Rainer ist Veterinärmediziner aus Leidenschaft. Er betreibt seit Jahren seine stets gut besuchte Ordination in Klagenfurt, bietet auch Notdienste an und weiß über die herrschende Problematik Bescheid. „Es machen immer weniger Tierärzte von sich aus Notdienste, und das fällt nun auf die paar zurück, die das noch anbieten. Die Belastung wird immer mehr. Junge Kollegen gehen für das Geld, das sie bei Nacht- und Wochenenddiensten verdienen, nicht mehr arbeiten. Und das wird auf Dauer schwer funktionieren.“

Nicht jeder operiert
Hinzu kommt, dass manche Tierärzte nicht operieren, wodurch gewisse Problemfälle erst wieder nur von ein paar gewissen Veterinärmedizinern behandelt werden können.

Und auch verletzte Wildtiere wie Igel oder Rehe, die von Tierfreunden gefunden werden, werden immer häufiger in Tierarztpraxen gebracht. „Ich bin sehr gerne für Tiere da, aber wenn aus einer riesigen Region alles auf einen zurückfällt, ist es einfach zu viel“, so Rainer, der dennoch zuversichtlich in die Zukunft blickt: „Es gibt immer Möglichkeiten zur Verbesserung, man muss halt zusammenarbeiten und da ist auch die Politik gefragt.“

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