Ein Kommentar von „Salzburg-Krone“-Chefredakteur Claus Pándi.
Verkehrte Welt: Früher war die ÖVP gegen alles Neue und saß bei Investitionen auf der Geldtruhe. Die SPÖ stand hingegen für Fortschritt und Veränderung .
Heute ist alles anders: Salzburgs künftiger Landeshauptmann Stefan Schnöll von der ÖVP drängt auf eine U-Bahn, die aus der Hauptstadt in das Umland fährt. SPÖ-Chef David Egger und sein Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger jubeln über eine wenig aussagekräftige Befragung, die den S-Link stoppen soll.
Dabei müssten doch gerade die Sozialdemokraten ihre Wähler im Auge haben: Menschen, die sich vielleicht kein Auto (oder sogar zwei Autos) leisten können, um ihre Kinder in die Schule zu bringen und um in die Arbeit zu fahren, wären wohl froh über komfortablere öffentliche Verkehrsanbindungen statt des oft mühsamen Bus-Systems.
Auch wenn das politische Herz des Pferdefreunds Bernhard Auinger vor allem für neue Eislaufplätze und Hallenbäder schlägt: Es wird wohl niemand mehr in die Schule schwimmen oder in die Arbeit reiten.
Aber wieder ernsthaft: Zweifellos haben die nicht ganz 15.000 Nein-Stimmen gegen den S-Link großes Gewicht. Wenn die SPÖ das Ergebnis als Triumph der Demokratie abfeiert, ist das - man muss es so sagen - ein ziemlicher Blödsinn.
Die Befragung ist ein Arbeitsauftrag an den kommenden Landeshauptmann Schnöll, mehr Klarheit über das Projekt zu schaffen. Mehr nicht. Das müsste nach so langer Zeit für die U-Bahn-Lobby in der ÖVP doch zu schaffen sein.
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