Der Schneefall hat in der Nacht und in den frühen Morgenstunden die Feuerwehren im ganzen Land gefordert. Bäume stürzten um, Autos rutschten ineinander. Verletzte gab es keine. Bis zu 900 Haushalte waren kurzzeitig ohne Strom, derzeit sind es noch 400. In der Nacht soll der Schneefall nachlassen.
Ununterbrochen schneit es seit Freitagabend. Das ganze Land ist tiefverschneit und hat für zahlreiche Einsätze gesorgt. Teile des Tennengaus (Lammertal, Hallein und Puch) und der Flachgau sind besonders betroffen. Insgesamt 276 Einsätze gab es seit Mitternacht, sagt LAWZ-Leiter Reinhard Krallinger. Verletzt wurde bisher niemand. „Hauptäschlich stürzten Bäume um“, so Krallinger. Das führte auch zu kurzzeitigen Stromausfällen im nördlichen Flachgau und bei Lungötz im Tennengau: 900 Haushalte waren nach Mitternacht ohne Strom. Gegen Mittag verlagerte sich die Problemzone in den Lungau, westlich von Tamsweg entlang der A10 gab es einige Störungen. Am Nachmittag waren noch 400 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.
In Tamsweg stürzte ein Baum unter der Schneelast auf ein Haus im Ortsteil Mörtelsdorf und beschädigte das Dach. Die Freiwillige Feuwehr deckte das Haus mit einer Plane ab. Das konnte in Salzburg-Riedenburg gerade noch verhindert werden: Dort drohte ein umgestürzter Baum des Mönchsbergs auf ein Haus zu fallen.
Kleinere Unfälle auf den Straßen
Auch auf den Straßen hinterließ der Schnee seine Spuren. Auf dem Gelände der Christian-Doppler-Klinik fuhr ein 63-Jähriger auf das Heck einer 51-jährigen Lenkerin auf, als diese auf schneebedeckter Fahrbahn bremste. Die Frau wurde im Bereich des Kopfes und der Halswirbelsäule verletzt. Die Westautobahn war am Vormittag bei Salzburg Nord wegen Lkw-Bergungsarbeiten nicht befahrbar. Mehrere Lkw blieben hängen und blockierten die Fahrbahn.
Salzburg und Hallein sperren Straßen, Parks und den Zoo
Das Magistrat der Stadt Salzburg ruft die Bewohner auf, „öffentliche Flächen wie Spielplätze, Grünflächen und die Stadtwälder bis auf weiteres zu meiden“. Weil die Schneelast auf Ästen und Bäumen zu groß sei, sind die Friedhöfe und der Hellbrunner Park für Besucher gesperrt. Auch der daneben liegende Zoo hat heute geschlossen: „Wir werden der Schneemassen einfach nicht Herr“, sendete der Zoo in den Sozialen Netzwerken aus.
In Hallein bittet die Stadt, die Winterstallstraße nicht zu befahren. Weil Bäume unter der Schneelast einzustürzen drohen, ist die Straße gesperrt. Es solle hoch auf den Dürrnberg fahren, weil die Winterdienste sonst nicht mehr ihre Arbeit verrichten können, bittet die Stadt. Auch der Treppelweg ist gesperrt.
Flugverkehr eingeschränkt, Züge fallen aus, kein Fußballspiel
Am Flughafen kommt es zu Ausfällen: Für die Flüge nach Deutschland „sieht es schlecht aus“, so eine Sprecherin. Verbindungen nach Frankfurt sind bis zur Nacht gestrichen, auch bei anderen Fluglinien gibt es Verzögerungen.
Der anhaltende Schneefall hat auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Am Deutschen Eck fahren Züge von München und Kufstein bis Sonntag nicht nach Salzburg. Züge zwischen Salzburg und Tirol werden von den ÖBB teilweise über Zell am See umgeleitet, mit Verspätungen mit bis zu 2 Stunden muss gerechnet werden. Den ganzen Samstag über müsse noch mit Einschränkungen gerechnet werden. Am Salzburger Hauptbahnhof strandeten viele Reisende, vor dem Büro der ÖBB bildeten sich am Vormittag lange Schlangen.
Die für 17 Uhr angesetzte Partie Red Bull Salzburg gegen den Wolfsberger AC wurde abgesagt. „Bei der Vorkommissionierung durch die Bundesliga, die am Vormittag durchgeführt wurde, war der Rasen der Red Bull Arena aufgrund der großen Schneemengen, die seit gestern gefallen sind, unbespielbar. Auch die Wetterprognose für den Rest des Tages deutet auf keine Besserung hin, deshalb die Absage“, hieß es vonseiten der Bullen.
Die Alpinpolizei warnt vor Fahrten im Gelände abseits der Pisten und bei Skitouren. Die Lawinengefahr ist am Sonntag besonders hoch, besonders im Bereich Hohe Tauern. Skitourengeher, die Lawinen nicht einschätzen können, sollten besser zuhause bleiben, denn: „Der erste schöne Tag nach einem Niederschlagsereignis ist häufig unfallträchtig.“ Die Gefahr eines Schneebretts ist groß.
Geosphere: „Das Schlimmste ist in der Nacht vorbei“
Bereits in der Nacht soll der Schneefall nachlassen, prognostiziert die Geosphere (vormals ZAMG). „Das Schlimmste ist dann vorbei.“ Vom Pinzgau her wird es morgen sonnig, ab Mittag setzt sich die Sonne im ganzen Land durch. Die Nacht auf Montag wird frostig, bevor der Föhnwind am Montag für wärmere Temperaturen sorgt. Dann zieht vom Westen her ein weiteres Tief durch.
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