Das Blackout im Murtal ist vorbei, seit Sonntagabend gibt es wieder Strom. Die Schäden gehen in die Millionenhöhe, Arbeiten dauern an. Kinder hatten aufgrund des Schnees am Montag schulfrei.
Kein Strom, kein Handynetz, blockierte Straßen und Schienen: Am Wochenende brachte der Wintereinbruch Chaos in der Obersteiermark, vor allem in den Bezirken Murau und Murtal.
Am Sonntagabend ging das Licht nach rund 30 Stunden wieder an - aber es dauerte bis Montagvormittag, bis die Heizungen wieder angelaufen waren. „Da war die Priorität, dass Kindergärten und Pflichtschulen wieder warm werden“, erzählt die Judenburger Bürgermeisterin Elke Florian.
Auch im Schwimmbad und im Gemeindeamt kletterte die Temperatur langsam wieder nach oben. „Ab Dienstag ist wieder überall Normalbetrieb.“ Die Mitarbeiter des Bauhofs hatten noch einige Bäume zu fällen, die umgeknickt waren.
Lehren aus dem kurzen Blackout
Eine erste Bilanz vom Blackout-Wochenende stimmt Florian positiv: „Die Arbeit der Stadtfeuerwehr war essentiell.“ Die meisten Judenburger scheinen zudem gut ausgestattet gewesen zu sein, von 10.000 Einwohnern brauchten nur maximal 20 Personen akut Hilfe.
Trotzdem zieht die Bürgermeisterin Lehren aus der Situation. „In Zukunft wollen wir als Gemeinde eine Wärme-Insel schaffen, für Leute, die nirgends anders hin können, etwa mit Babys. Informationen im Krisenfall wird es über unsere Schautafeln geben.“
Wir überlegen, unseren Bauhof als Wärmeinsel für den Blackout-Fall aufzurüsten. Dann können sich die Leute dort aufwärmen.
Elke Florian
Obwohl in den Bezirken Murau und Murtal am Montag „schneefrei“ war, kamen 90 Prozent der Schüler in ihre Klassen, heißt es aus der Bildungsdirektion. „Die Schulen sind optimal vorbereitet, um solchen Fällen flexibel begegnen zu können, sodass keine Nachteile für jene entstehen, die der Schule fernbleiben müssen.“ Ab Dienstag läuft wieder alles normal ab.
Auch auf den Straßen ist das Chaos nun beseitigt, alle sind wieder frei befahrbar. Die Züge rollen ebenso wieder durch die gesamte Steiermark.
Und was den Strom betrifft: Laut der Energie Steiermark werden die Arbeiten an dem kaputten Strommasten Wochen dauern und Millionen kosten. Davon merken die Haushalte aber nichts mehr.
Erhöhte Lawinengefahr
Nach den Schneefälle gilt große Vorsicht bei Lawinen. Besonders oberhalb der Waldgrenze (rund 2000 Meter) bereiteten die Triebschneeansammlungen Sorgen. Denn die Schneedecke ist durch die vergangenen Warmphasen und den Regen verharscht und sehr kompakt.
Darauf fiel am Wochenende bis zu einem halben Meter Neuschnee. Im Übergang vom warmen Schneedeckenfundament zum kalten Neu- und verwehten Triebschnee kann sich mit der Zeit eine Schwachschicht ausbilden.
Schneebrettlawinen können somit schon durch die geringste Zusatzbelastung ausgelöst werden, betonen die Experten von Lawinenwarndienst Steiermark.
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