Pendler, Zoll und Co.

Wie das Koralminstitut Kärnten stärken soll

Kärnten
05.12.2023 14:09

5. Dezember, Krampustag: Willkommen in der Landesregierung. Denn just auf diesen Tag fällt die 15. Regierungssitzung. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), LH-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) luden dazu auch die Sozialpartner - Arbeiterkammerpräsident Günther Goach und Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl - ein. Das beherrschende Thema: die Koralmbahn.

Genauer: Die Herausforderungen und Chancen, die damit einhergehen. Um die Situation bestmöglich zu nutzen, soll deshalb ein Koralminstitut gegründet werden - dort sollen Ideen einfließen, um den Standort Kärnten zu stärken und weiterzuentwickeln. Mitarbeiten sollen „Organisationen beiderseits der Landesgrenzen“, betonte Kaiser. Sogenannte „Kümmerer“ würden sich dann „für die Entwicklung des gemeinsamen Zentralraumes“ einsetzen.

Rund 9000 Arbeitskräfte werde unser Bundesland in den nächsten Jahren verlieren - wegen Pensionierungen und auch wegen der schrumpfenden Bevölkerung. In Bezug auf die Koralmbahn heißt das: Man müsse sich um die Arbeitskräfterekrutierung kümmern.

Zollkorridor und gemeinsamer Wirtschaftsraum
Das Logistikzentrum Fürnitz solle außerdem rasch entwickelt werden - so könne man laut Kaiser einen Zollkorridor vom Hafen in Triest bis nach Kärnten einrichten, das wäre ein Alleinstellungsmerkmal in Europa. Einen dringenden Appell richtet er daher an die ÖBB. „Villach-Fürnitz wird am Schnittpunkt von zwei ganz, ganz wesentlichen Bahnkorridoren liegen. Die Koralmbahn ist ja nicht nur eine Verbindung nach Graz und Wien“, stimmt Mandl dem zu.

Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, LH-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP), Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Arbeiterkammerpräsident Günther Goach (v.l.) (Bild: Clara Milena Steiner)
Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, LH-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP), Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Arbeiterkammerpräsident Günther Goach (v.l.)

Aktuell sei es essenziell, Sichtbarkeit zu generieren - für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum Kärntens und der Steiermark. „Ein Raum mit Universitäten, Kultur, Tourismus und Wirtschaft. Das sind keine Gegner, sondern sie ergänzen sich.“ Diese Sichtbarkeit, die jetzt aufgebaut werde, solle später helfen, den Standort zu sichern. „Wir gehen zum Beispiel davon aus, dass die Pendler um mehr als ein Drittel zunehmen“, so Mandl: „Wesentlich für uns ist, dass die ÖBB in Fürnitz ihre Versprechungen einhalten.“

„Kärnten ist Pendlerland“
Apropos Pendler: In der am Montag präsentierten Studie der Arbeiterkammer komme klar heraus, dass Mobilität ein Schlüsselfaktor für die Arbeitswelt sei, weiß Goach: „Unsere Forderung lautet daher: Pendeln muss leistbar sein und noch leistbarer werden!“ Die Studie sei als Leitfaden für die Politik zu verstehen, auch Unternehmen müssten Mobilitätskonzepte vorlegen.

Goach betont außerdem: „Auch die anderen Bezirke, die keine direkte Anbindung zur Koralmbahn haben, gehören nicht im Stich gelassen!“

Es sei in Hinblick auf die nächsten Jahre wichtig, sich gemeinsam abzustimmen, meinte Gruber: „Wir haben von den Sozialpartnern aus erster Hand erfahren, was noch getan gehört. Das Gespräch war sehr konstruktiv.“ Worüber Einigkeit bestehe: „Wir müssen in die Standortqualität von Kärnten investieren - damit die Koralmbahn nicht nur durch Kärnten durchfährt, sondern auch eine wirtschaftliche Entwicklung stattfinden kann.“

Dafür wurden zusätzliche Mittel in der Regierungssitzung beschlossen. Unter anderem soll ein größeres Messezentrum in Klagenfurt entstehen: „Ebenfalls eine Infrastruktureinrichtung, die wir als Standort brauchen, um mit unseren Nachbarbundesländern und dem Alpen-Adria-Raum mithalten zu können. Noch dazu, weil Klagenfurt als Ballungsraum auch ein Aushängeschild ist für die zukünftige Kornbahn und alle, die diese auch benutzen“, so Gruber.

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