Schlusslicht Sobotka

Vertrauensindex: Kanzler auf Allzeit-Tief gelandet

Der aktuelle Vertrauensindex weist Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) historisch schlechte Werte aus.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Die Tonaufzeichnungen des verstorbenen Ex-Sektionschefs im Justizministerium, Christian Pilnacek, belasten Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) stark. In einer aktuellen Befragung gaben jetzt 80 Prozent an, Sobotka nicht zu vertrauen. Die Mehrheit (62 Prozent) vertraut auch ÖVP-Kanzler Karl Nehammer nicht.

Für den APA/OGM-Vertrauensindex wurden 1000 Personen online befragt, die für die österreichischen Wählerinnen und Wähler repräsentativ sind. Das zentrale Ergebnis: Die Menschen vertrauen weder Sobotka noch Nehammer sonderlich. Nehammers Wert ist gar ein Tiefpunkt für einen amtierenden Kanzler. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen vertrauen die Befragten im Vergleich zu September weniger. 

Den meisten Politikerinnen und Politikern in Österreich vertrauen die Befragten nicht.

Stabile Werte für Kogler und Meinl-Reisinger
Abgestürzt sind auch Finanzminister Magnus Brunner, Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky, Klubobmann August Wöginger (alle ÖVP), SPÖ-Chef Andreas Babler und der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ). Vergleichsweise stabil bleiben Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, wobei ihnen die Befragten tendenziell auch nicht vertrauen.

Rauch Vertrauen ausgesprochen
Positiv sind die Werte im Dezember für Gesundheitsminister Johannes Rauch, Justizministerin Alma Zadic (beide Grüne), Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Ein Plus von vier Vertrauenspunkten verzeichnete zudem FPÖ-Chef Herbert Kickl. Im Vergleich zum November des Vorjahres gewannen Kickl und Rauch am meisten. Kickl profitiert laut dem Chef des Marktforschungsinstituts OGM, Wolfgang Bachmayer, vor allem von den Zuwächsen der Stimmen für seine Partei.