Das Kindergartenpersonal hat am Dienstag neuerlich fehlende Unterstützung durch die Bundesregierung beklagt. Es braucht Entlastung, aber auch gute Bezahlung, heißt es. Tausende Fachkräfte würden fehlen, weitere Proteste wurden angekündigt.
Bei einer Pressekonferenz am Ballhausplatz erinnerten Gewerkschaftsvertreterinnen an die Aussagen von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) im ORF-Sommergespräch, bei dem er 4,5 Milliarden Euro für die elementare Bildung in Aussicht gestellt hatte.
100 Tage später würden weiter konkrete Pläne fehlen, was mit dem Geld wann passiert, zudem würden 1,6 Milliarden Euro auf die 4,5 Milliarden fehlen.
„1,6 Milliarden fehlen immer noch“
Julia Ilger, die Bundesfrauensekretärin der Gewerkschaft GPA, rechnete vor, dass noch immer eine große Lücke zu den 4,5 Milliarden bis ins Jahr 2030 fehle: Der im Finanzausgleich (FAG) (der diese Woche im Nationalrat beschlossen wird) festgeschriebene Zukunftsfonds sei mit 5,8 Milliarden Euro dotiert - „aber nur 50 Prozent sind für die Elementarpädagoginnen vorgesehen“, sagte sie. „Das sind 2,9 Milliarden Euro. 1,6 Milliarden fehlen immer noch.“ Es brauche Entlastung, aber auch gute Bezahlung, so ihre Forderungen.
Auch Judith Hintermeier, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft Younion, ortete in Nehammers Ankündigungen eine „Mogelpackung“. Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) schweige dazu und „der Bildungsminister (Martin Polaschek, ÖVP) ignoriert uns seit Jahren“. Wichtig seien auch Unterstützung für die Kindergarten-Assistenten. Da brauche es etwa Reinigungspersonal und administratives Personal.
„Wir werden die Proteste fortsetzen“
Wie auch Karin Wilfingseder, die Vorsitzende der Themenplattform Elementar-, Hort- und Freizeitpädagogik in der GPA, stellte Hintermeier weitere Kampfmaßnahmen in Aussicht. „Wir werden die Proteste fortsetzen und ausweiten. Alles Gute kommt nicht von oben, es wird von unten erkämpft.“
Tausende Fachkräfte fehlen
Auch verwies sie darauf, dass bis ins Jahr 2030 Tausende Fachkräfte fehlen werden. Um dem entgegenzuwirken brauche es dringend geforderten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Die Betriebsversammlungen in den Betrieben werden jedenfalls fortgesetzt, hieß es.
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