Als OECD-Schnitt

Österreicher gehen deutlich früher in Pension

Wirtschaft
13.12.2023 16:59

Die NEOS, die Industriellenvereinigung und das wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria sehen ihre Forderungen nach einer Pensionsreform durch eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt. Denn noch immer gehen Menschen in Österreich deutlich früher in Pension als der OECD-Schnitt.

Während das durchschnittliche Pensionsantrittsalter 2022 im OECD-Raum bei Männern bei 64,4 Jahren und bei Frauen bei 63,6 Jahren lag, traten in Österreich Männer ihre Pension mit 61,6 Jahren, Frauen mit 60,9 Jahren an, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten OECD-Studie „Pensionen auf einen Blick“ („Pensions at a Glance“) hervorgeht.

Nur in Frankreich und Belgien ist die negative Schere zwischen dem regulären und dem effektiven Pensionsantrittsalter bei den Männern größer als hierzulande, wo die Differenz 3,4 Jahre beträgt. Parallel zum früheren Pensionsantritt ist die Lebenserwartung nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt in Österreich mit 21,6 Jahren für Männer und 25,5 Jahren für Frauen höher als im OECD-Schnitt, wo Männer erwartungsgemäß noch 18,6, Frauen 22,8 Jahre in der Pension leben.

Um Menschen länger in der Arbeit zu halten, müssen auch Anreize geschaffen werden. (Bild: SerPak - stock.adobe.com)
Um Menschen länger in der Arbeit zu halten, müssen auch Anreize geschaffen werden.

Nur logisch ist daher auch der größere finanzielle Aufwand für das Pensionssystem in Österreich. Die Alpenrepublik belegt mit 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Platz vier. Nur in Italien, Griechenland und Frankreich sind die Staatsausgaben in diesem Bereich höher.

NEOS: „Rechnung kann sich nicht ausgehen“
„Wer in der Schule in Mathematik aufgepasst hat, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass sich diese Rechnung nicht ausgehen kann“, kritisiert NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker. Wenn das marode Pensionssystem nicht bald tiefgreifend reformiert werde, würden die Jungen in 30, 40 Jahren keine ordentliche Pension mehr bekommen, warnt er.

Die Agenda Austria problematisiert, dass hierzulande die Erhöhung des Antrittsalters seit Jahren von der Politik ignoriert werde. Der wirtschaftsliberale Thinktank fordert einmal mehr eine Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung. Zusätzlich sollten arbeitswillige Pensionisten bei Abgaben deutlich entlastet werden, wenn sie weiter am Arbeitsprozess teilhaben wollen. Die Industriellenvereinigung fordert ebenfalls einmal mehr geeignete Anreize für den längeren Verbleib älterer Menschen im Erwerbsleben.

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