Die Nachnutzung des ehemaligen Industrieareals in Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling ist auf Schiene: Der Gemeinderat ebnete den Weg für die Errichtung von 580 Wohnungen.
Fast 20 Jahre lang liegt die ehemalige Glasfabrik in Top-Lage mittlerweile brach. Nicht weniger lang wurde in Brunn am Gebirge teils heftig darüber debattiert, wie es mit dem Industrieareal, das um viel Geld dekontaminiert worden war, weitergehen soll. Sogar eine Volksbefragung und eine eidesstattliche Erklärung waren die Folge hitziger politischer Diskussionen rund um die Dimension des geplanten Projekts. Nun gab der Gemeinderat mit wichtigen Beschlüssen zur Widmung grünes Licht für das „Quartier 21“.
580 Wohnungen, Park, kommunale Zwecke
Die Kerninhalte des Konzepts: Die Wohnungsanzahl wurde um 200 auf 580 Wohnungen reduziert, die Hälfte davon wird gefördert errichtet. Es wird ein 5000 Quadratmeter größer öffentlicher Park errichtet, die Gemeinde kauft knapp 10.000 Quadratmeter für kommunale Zwecke, auch Platz für Nahversorger wird geschaffen.
„Die Raumordnungsexperten des Landes bestätigten, was wir von Anfang an gesagt haben: 580 Wohnungen auf diesem riesigen Areal sind für Brunn machbar. Zusätzlich schaffen wir endlich die Voraussetzungen für geförderten Wohnbau in großem Stil“, freut sich die SPÖ, die zusammen mit den Neos für die notwendigen Stimmen im Gemeinderat sorgten.
Opposition sieht auch Erfolg
Die Opposition stimmte zwar nicht für die Umwidmung, reagierte aber angesichts der langen Vorgeschichte dieses Mal sogar etwas positiv. „Auch wenn wir die Umwidmung für falsch halten und 580 Wohnungen immer noch für zu viel, ist es uns zumindest gelungen, Bürgermeister Linhart davon zu überzeugen, von den ursprünglich geplanten 950 Wohnungen abzugehen. 350 Wohnungen sowie ein Sport- und Bildungscampus wären uns lieber gewesen“, betont ÖVP-Gemeindeparteiobmann Oliver Prosenbauer.
Einer der für uns klaren nächsten Schritte ist der Abriss der Speditionshalle, womit viele LKW-Fahrten wegfallen.
Albert Scheiblauer, SPÖ-Klubsprecher
Zufriedene Bauherren
Zufrieden sind nun auch die Bauherren, die zwischenzeitlich sogar mit einem Ausbau der Spedition und der Errichtung von für Jungfamilien unleistbaren Luxuswohnungen „gedroht“ hatten. „Wir freuen uns sehr, dass der geplante Mix aus geförderten sowie freifinanzierten Wohneinheiten und einer großzügigen Grünfläche nun endlich umgesetzt werden kann“, sagt Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin des Mehrheitseigentümers Wiener Städtische. Sie spricht davon, dass im ersten Bauabschnitt bis Ende 2025 rund 100 Wohneinheiten entstehen werden.
Baustart ungewiss
Wann mit dem Bau begonnen werden kann, ist laut SPÖ aber noch völlig unklar. „Es ist schwer zu sagen, da das Land Niederösterreich alle Mittel für geförderten Wohnbau auf Eis gelegt hat“, so Klubsprecher Albert Scheiblauer. Weil im Raumordnungsvertrag mit den Eigentümern geregelt ist, dass frei finanzierte Wohnungen immer nur im gleichen Verhältnis zu geförderten Wohnungen errichtet werden dürfen, sei ein Baustart von landes- und bundespolitischen Entscheidungen abhängig. „Es wird vermutlich noch dauern“, so Scheiblauer.
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