Die heftigen Sturmböen in der vergangenen Nacht haben ein erstes Todesopfer gefordert. Ein umstürzender Baum riss in Klosterneuburg (NÖ) einen Hochstand mit, auf dem sich ein Jäger (82) befand. Dieser wurde dabei tödlich verletzt.
Das Sturmtief „Zoltan“ hat in den vergangenen Stunden die Feuerwehren in großen Teilen Österreichs auf Trab gehalten. Auch in Niederösterreich ist es seit Donnerstagabend zu rund 230 Einsätzen gekommen.
Jede Hilfe kam zu spät
Nun wurde das erste Todesopfer gemeldet. In Klosterneuburg war ein Baum gegen 1 Uhr nachts durch den Sturm auf einen Hochstand gefallen, ein Jäger wurde in die Tiefe gerissen. Die Einsatzkräfte befreiten den älteren Mann, für ihn kam allerdings jede Hilfe zu spät. Drei Kettensägen kamen laut einer Aussendung zum Einsatz, um den Stamm zu entfernen.
War auf Wildschweinjagd
„Aufgrund der Größe des Baumes dauerte es rund 45 Minuten, bis der Hochstand sichtbar wurde“, berichtete Einsatzleiter Benjamin Löbl, Kommandant der FF Klosterneuburg, die mit 26 Helfern rund drei Stunden lang im Einsatz stand. Der Jäger war auf Wildschweinjagd gewesen. Nachdem er gegen 23 Uhr nicht bei dem vereinbarten Treffpunkt mit einem Bekannten erschienen war, alarmierte dieser sofort die Einsatzkräfte.
Zahlreiche Einsätze
Umgefallene Bäume machten den Helfern am späten Donnerstag sowie am Freitag in ganz Niederösterreich zu schaffen. Strom- und Telefonleitungen wurden beschädigt. Auch in anderen Bundesländern waren zahlreiche Rettungskräfte durch die orkanartigen Böen und deren Folgen im Einsatz. Im Bezirk Vöcklabruck (OÖ) wurde beispielsweise ein Fahrzeug von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Alle Insassen konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.
Stau auf der Tauernautobahn
Die orkanartigen Windböen entwurzelten in Salzburg einen großen Baum, der auf einen Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die Buslenkerin wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. Im Frühverkehr auf der Tauernautobahn (A10) waren die Nachwirkungen des Sturms deutlich spürbar, Stau war die Folge.
Auswirkungen hatte das Unwetter auch auf das Skivergnügen in der Steiermark. Beispielsweise standen mehrere Skilifte auf der Planai still. Auch der Bahnverkehr wurde teilweise gesperrt.
Tiroler Haushalte ohne Strom
Rund 35.000 Tiroler Haushalte waren wegen „Zoltan“ stundenlang ohne Strom. Erst Freitagvormittag konnte das Problem großteils behoben werden.
Vergleichsweise ruhig verlief die Nacht in Vorarlberg. Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) verzeichnete lediglich sieben Einsätze infolge des stürmischen Windes. Größerer Schaden oder gar Personenschaden sei nicht entstanden, hieß es Freitag früh bei der RFL.
„Bleiben in Alarmbereitschaft“
Auch in den kommenden Tagen rechnen die Feuerwehren mit „massiven“ Einsätzen, sagte Sprecher Franz Resperger. „Wir sind und bleiben in Alarmbereitschaft“, betonte er. „Meiden Sie unnötige Gefahren im Freien, lassen Sie keine Kerzen unbeaufsichtigt brennen und gerade zu Silvester Vorsicht beim Umgang mit Pyrotechnik und Rücksicht auf die geltenden Vorschriften“, hieß es weiter seitens der Feuerwehr.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.