Hunderte Einsätze

Wintersturm „Zoltan“ verbläst unser Weihnachtsfest

Österreich
22.12.2023 21:50

Seit Donnerstagabend hat ein Sturm das ganze Land fest im Griff (siehe Video oben). Zu Hunderten Einsätzen mussten die Feuerwehren bereits ausrücken - und es bleibt ungemütlich.

Anstatt die letzten Weihnachtseinkäufe zu besorgen, heißt es aktuell für Tausende Feuerwehrleute im Land anpacken und wegräumen.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h
Und in dieser Tonart geht es noch bis zum ersten Weihnachtsfeiertag weiter, wie Markus Goller von der Unwetterzentrale erklärt: „Wir befinden uns genau zwischen einem Hochdruckgebiet im Südwesten Europas und Tief ,Zoltan‘ über dem Baltikum. In dieser Schneise kommt es zum Druckausgleich, der noch bis Montag für Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h führen kann.“

Besonders Tirol und Niederösterreich sind von den Unwetterschäden betroffen. Ein Aufatmen ist noch nicht in Sicht. „Noch bis zum ersten Weihnachtstag ist vor allem entlang der Nordalpen und im Osten mit Sturmböen von bis zu 100 km/h zu rechnen“, so UBIMET-Meteorologe Goller.

Es kommen stürmische Feiertage auf uns zu. (Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
Es kommen stürmische Feiertage auf uns zu.

„Wir rechnen mit massiven Einsätzen“, so die Feuerwehr in Anbetracht der Unwettersituation. 

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Noch bis zum ersten Weihnachtstag ist vor allem entlang der Nordalpen und im Osten mit Sturmböen von bis zu 100 km/h zu rechnen.

Markus Goller, UBIMET-Meteorologe

Sturm schleudert Baum auf Hochstand - Jäger tot
In der Nacht auf Freitag hat der Sturm in Niederösterreich das erste Todesopfer gefordert. Ein Baum fiel in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) um und riss einen Hochstand mit, auf dem sich ein Jäger befand. Für den 81-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Insgesamt hat der orkanartige Sturm seit Donnerstagabend für rund 130 Feuerwehreinsätze quer durch Niederösterreich gesorgt, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Strom- und Telefonleitungen wurden beschädigt. Auf den Bergen herrschte teils erhebliche Lawinengefahr.

Gemeinden von Außenwelt abgeschnitten
In Tirol waren rund 35.000 Tiroler Haushalte wegen eines umgestürzten Baums stundenlang ohne Strom. Erst Freitagvormittag konnte das Problem großteils behoben werden. 

Aufgrund umgestürzter Bäume kam es auch zu Straßensperren - etwa im Bezirk Reutte. „Aktuell sind die L268, die Kaiserer Straße, zwischen Steeg und Kaisers, die L267 (Gramaiser Straße) ab der Abzweigung Häselgehr und die L266 (Bschlaber Straße) zwischen der Einfahrt Elmen und dem Ortsteil Boden für den gesamten Verkehr gesperrt“, berichtete das Land Tirol am Nachmittag.

Etliche Tiroler Haushalte hatten keinen Strom. (Bild: TINETZ)
Etliche Tiroler Haushalte hatten keinen Strom.

Die Gemeinden Kaisers, Gramais und Pfafflar samt der Ortsteile Boden und Bschlabs seien somit vorübergehend über den Straßenweg nicht erreichbar. Wegen der Lawinengefahr mussten zudem die Ötztal Straße und die Venter Straße zum Teil gesperrt werden.

Baum auf Bus gestürzt
Die orkanartigen Windböen entwurzelten in Salzburg einen großen Baum, der auf einen vorbeifahrenden Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die 55-jährige Buslenkerin wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht.

Ein Baum stürzte in Salzburg auf einen Linienbus. (Bild: Markus Tschepp)
Ein Baum stürzte in Salzburg auf einen Linienbus.

Im Frühverkehr auf der Tauernautobahn (A10) waren die Nachwirkungen des Sturms deutlich spürbar, Stau war die Folge. Auch am Samstag wird in Salzburg ein starker Sturm erwartet.

Die Feuerwehr ruft außerdem die Bevölkerung in Anbetracht der Weihnachtsfeiertage zu Vorsicht auf: „Meiden Sie unnötige Gefahren im Freien, lassen Sie keine Kerzen unbeaufsichtigt brennen und gerade an Silvester Vorsicht beim Umgang mit Pyrotechnik und Rücksicht auf die geltenden Vorschriften.“

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